26. Jan. 2024 23:01Wilfried Krause
Andacht 27.01.2024
Gedanken zum Thema: Leben
Am 27. Januar 2005 führten die Vereinten Nationen den Holocaust-Gedenktag ein. Er soll dazu beitragen, die Erinnerung an den Völkermord an der jüdischen Bevölkerung Europas wachzuhalten. Wer will, hat in den Medien die Möglichkeit, jeweils um diesen Termin herum Dokumentationen und Filme zu sehen, die einen Blick in dämonische Abgründe gewähren. 2022 gehörte dazu der historische Film Die Wannseekonferenz. Darin wird nachgespielt, wie sich am 20. Januar 1942 15 hochrangige Nazis trafen, um die „Endlösung der Judenfrage“ zu besprechen und zu beschließen. Es war die Geburtsstunde des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Die Tötungsmaschinerie war schon Jahre zuvor angelaufen, doch von nun an sollte die nicht zu beschreibende Grausamkeit weiter forciert und perfektioniert werden.
Alle, die sich diesem Plan irgendwie widersetzten, mussten mit den schlimmsten Strafen rechnen. Dennoch fanden sich europaweit Frauen und Männer, die ihr Leben riskierten, um Juden zu retten. Gemessen an der Masse war es nur eine kleine, aber selbstlose Minderheit von 27.712 Menschen, von der 638 Deutsche im „Garten der Gerechten“ im israelischen Yad Vashem namentlich festgehalten sind. Zu ihnen zählte Frieda Adam. Sie verbarg in ihrer Wohnung zweieinhalb Jahre lang ihre ehemalige Arbeitskollegin Erna Putermann und versorgte sie mit Lebensmitteln. Als Friedas Mann 1944 verlangte, sich des Gastes zu entledigen, konnte sie Frau Putermann mithilfe ihrer Schwester in der Wohnung eines Nazigegners unterbringen. So überlebte Erna Putermann die Shoa.
Noch eine weitere „Gerechte unter den Völkern“ war Marie Burde aus Berlin. Die Zeitungsverkäuferin und Lumpensammlerin versteckte in ihrer Kellerwohnung ab 1943 drei jüdische Jugendliche und rettete ihnen so das Leben.
Antisemitismus ist wieder im Alltag angekommen; und das nicht nur in Deutschland. Synagogen und jüdische Schulen stehen unter Polizeischutz. Wie wenig Mut – im Vergleich zur NS-Zeit – gehört im Jahr 2023 dazu, bei antisemitischen Äußerungen Stellung zu beziehen. Das setzt voraus, sich damit zu beschäftigen. Nur der wird mit den Weinenden weinen, der sich in die Lage der Betroffenen hineinversetzt.
Gedanken zum Thema: Leben
Am 27. Januar 2005 führten die Vereinten Nationen den Holocaust-Gedenktag ein. Er soll dazu beitragen, die Erinnerung an den Völkermord an der jüdischen Bevölkerung Europas wachzuhalten. Wer will, hat in den Medien die Möglichkeit, jeweils um diesen Termin herum Dokumentationen und Filme zu sehen, die einen Blick in dämonische Abgründe gewähren. 2022 gehörte dazu der historische Film Die Wannseekonferenz. Darin wird nachgespielt, wie sich am 20. Januar 1942 15 hochrangige Nazis trafen, um die „Endlösung der Judenfrage“ zu besprechen und zu beschließen. Es war die Geburtsstunde des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Die Tötungsmaschinerie war schon Jahre zuvor angelaufen, doch von nun an sollte die nicht zu beschreibende Grausamkeit weiter forciert und perfektioniert werden.
Alle, die sich diesem Plan irgendwie widersetzten, mussten mit den schlimmsten Strafen rechnen. Dennoch fanden sich europaweit Frauen und Männer, die ihr Leben riskierten, um Juden zu retten. Gemessen an der Masse war es nur eine kleine, aber selbstlose Minderheit von 27.712 Menschen, von der 638 Deutsche im „Garten der Gerechten“ im israelischen Yad Vashem namentlich festgehalten sind. Zu ihnen zählte Frieda Adam. Sie verbarg in ihrer Wohnung zweieinhalb Jahre lang ihre ehemalige Arbeitskollegin Erna Putermann und versorgte sie mit Lebensmitteln. Als Friedas Mann 1944 verlangte, sich des Gastes zu entledigen, konnte sie Frau Putermann mithilfe ihrer Schwester in der Wohnung eines Nazigegners unterbringen. So überlebte Erna Putermann die Shoa.
Noch eine weitere „Gerechte unter den Völkern“ war Marie Burde aus Berlin. Die Zeitungsverkäuferin und Lumpensammlerin versteckte in ihrer Kellerwohnung ab 1943 drei jüdische Jugendliche und rettete ihnen so das Leben.
Antisemitismus ist wieder im Alltag angekommen; und das nicht nur in Deutschland. Synagogen und jüdische Schulen stehen unter Polizeischutz. Wie wenig Mut – im Vergleich zur NS-Zeit – gehört im Jahr 2023 dazu, bei antisemitischen Äußerungen Stellung zu beziehen. Das setzt voraus, sich damit zu beschäftigen. Nur der wird mit den Weinenden weinen, der sich in die Lage der Betroffenen hineinversetzt.