27. Feb. 2024 23:01Franz-Josef Eiteneier
Andacht 28.02.2024
Gedanken zum Thema: Beten
Manchmal ist Beten leichter gesagt als getan. Ich kenne Situationen, in denen selbst ich als Prediger nicht beten konnte oder kann. Innerlich fühle ich mich gedrungen, mit Gott zu sprechen, aber meine Gedanken wollen und können sich nicht darauf einlassen. Ich fühle mich leer und unfähig zu beten. Dazu gesellen sich Schuldgefühle: Du als Prediger musst doch beten; das ist deine Berufung. In solchen Momenten bin ich froh, im Wort Gottes Hilfe zu finden.
„Ich kann nicht beten!“, sagt so manch einer und meint, er müsse beim Beten bestimmte Formeln benutzen und Liturgien einhalten, um mit Gott reden zu können. Als gälte es, zunächst eine religiöse Sprache zu erlernen oder ein „Gebetsdiplom“ zu absolvieren, um von Gott gehört zu werden. Dabei zählt bei ihm nicht das Aufsagen wohlformulierter Worte, sondern die innere Betroffenheit und Haltung des Beters. Einige in der Bibel erwähnten Gebete sind sogar ausgesprochen kurz – und vielleicht gerade deshalb inhaltsreich und ehrlich: „Herr, wer bist du?“ (Apg 22,8) – „Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ (Mk 10,47) – „Herr, rette mich!“ (Mt 14,30) oder wie in unserem Eingangstext: „Herr, hilf mir!“ Diese kurzen Gebete entstammen persönlichen Krisenzeiten, belastenden Familiensituationen, anhaltenden Krankheitsnöten oder drohenden Lebensgefahren. Und sie alle wurden von Gott erhört. Nicht die Länge oder die Worte zählen bei einem Gebet, sondern das Herz. So lehrt es uns auch die Geschichte vom Pharisäer und Zöllner. „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lk 18,13), betete der Zöllner und ging gerechtfertigt in sein Haus; nicht so der Pharisäer.
Ich will nicht aufhören, mit Gott in Verbindung zu treten. Ihm will ich mein Herz ausschütten; mit allem, was mich bewegt und bedrückt. Er hat Gutes mit mir und mit dir im Sinn und wird auch mein Schweigen und Stammeln verstehen. Er hört und versteht jedes Gebet, sei es auch noch so holprig dargebracht – er wird es nicht gering achten. Er verspricht in Joel 3,5: „Es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden.“
Danke, Vater, dass du mein Gestammel annimmst – auch wenn ich mich dabei selbst nicht verstehe.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Beten
Manchmal ist Beten leichter gesagt als getan. Ich kenne Situationen, in denen selbst ich als Prediger nicht beten konnte oder kann. Innerlich fühle ich mich gedrungen, mit Gott zu sprechen, aber meine Gedanken wollen und können sich nicht darauf einlassen. Ich fühle mich leer und unfähig zu beten. Dazu gesellen sich Schuldgefühle: Du als Prediger musst doch beten; das ist deine Berufung. In solchen Momenten bin ich froh, im Wort Gottes Hilfe zu finden.
„Ich kann nicht beten!“, sagt so manch einer und meint, er müsse beim Beten bestimmte Formeln benutzen und Liturgien einhalten, um mit Gott reden zu können. Als gälte es, zunächst eine religiöse Sprache zu erlernen oder ein „Gebetsdiplom“ zu absolvieren, um von Gott gehört zu werden. Dabei zählt bei ihm nicht das Aufsagen wohlformulierter Worte, sondern die innere Betroffenheit und Haltung des Beters. Einige in der Bibel erwähnten Gebete sind sogar ausgesprochen kurz – und vielleicht gerade deshalb inhaltsreich und ehrlich: „Herr, wer bist du?“ (Apg 22,8) – „Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ (Mk 10,47) – „Herr, rette mich!“ (Mt 14,30) oder wie in unserem Eingangstext: „Herr, hilf mir!“ Diese kurzen Gebete entstammen persönlichen Krisenzeiten, belastenden Familiensituationen, anhaltenden Krankheitsnöten oder drohenden Lebensgefahren. Und sie alle wurden von Gott erhört. Nicht die Länge oder die Worte zählen bei einem Gebet, sondern das Herz. So lehrt es uns auch die Geschichte vom Pharisäer und Zöllner. „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lk 18,13), betete der Zöllner und ging gerechtfertigt in sein Haus; nicht so der Pharisäer.
Ich will nicht aufhören, mit Gott in Verbindung zu treten. Ihm will ich mein Herz ausschütten; mit allem, was mich bewegt und bedrückt. Er hat Gutes mit mir und mit dir im Sinn und wird auch mein Schweigen und Stammeln verstehen. Er hört und versteht jedes Gebet, sei es auch noch so holprig dargebracht – er wird es nicht gering achten. Er verspricht in Joel 3,5: „Es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden.“
Danke, Vater, dass du mein Gestammel annimmst – auch wenn ich mich dabei selbst nicht verstehe.
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