27. Okt. 2023 22:01Holger Teubert
Andacht 28.10.2023
Gedanken zum Thema: Schutz
Im Hauptbahnhof München sprachen zwei Bundespolizisten im Dezember 2020 eine 74-Jährige auf ihren fehlenden Mund-Nasen-Schutz an, der wegen der Coronakrise Pflicht war. Doch die Frau behauptete, sie sei vom Maskentragen befreit. Ihr Attest stamme von Gott, dem Allmächtigen, persönlich. Sie zeigte den Beamten einen Ausdruck von Psalm 91 nach der Bibelübersetzung Hoffnung für alle. Doch die Polizei akzeptierte den „göttlichen Freibrief“ nicht. Da alles gute Zureden umsonst war, erhielt die Seniorin einen Bußgeldbescheid über 150 Euro.
Der Psalm 91 scheint klar zu sein: Wer Gott kennt und ehrt, den wird er schützen (V. 14 Hfa). Wer dagegen den Herrn missachtet, dem wird es Gott heimzahlen (V. 8 Hfa). Doch wie kommt es, dass auch gläubige Menschen krank werden? Ich denke an Hiob, von dem die Bibel sagt, er „war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse“ (Hiob 1,1). Oder an Timotheus, von dem der Apostel Paulus schreibt, dass er „oft krank“ war (1 Tim 5,23). Weder Hiob noch Timotheus hatten sich von Gott abgewandt und ihn missachtet – und doch wurden sie krank.
In der zweiten Versuchung forderte Satan Christus auf, von der Tempelmauer herunterzuspringen. Dabei konfrontierte ihn der Teufel mit Psalm 91,11–12, als er ihm erklärte: „Wenn du Gottes Sohn bist, dann spring hinunter … In der Schrift steht doch: ‚Gott wird dir seine Engel schicken. Sie werden dich auf Händen tragen, so dass du dich nicht einmal an einem Stein stoßen wirst!‘“ (Mt 4,6 Hfa) Doch Jesus antwortete mit einem Bibeltext aus 5. Mose 6,16: „In der Schrift steht aber auch: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern!‘“ (Mt 4,7 Hfa)
Psalm 91 ist kein göttlicher Freibrief, der Gott verpflichtet, gläubige Menschen vor Krankheit und allem Schaden zu schützen, sodass Vorsicht überflüssig ist. Stattdessen sollten wir nach Jakobus 5,13.15 handeln: „Leidet jemand unter euch, der bete … Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen.“ Welche Kraft zum Durchhalten in solch einem Gebet steckt, habe ich selbst während einer schweren Krebserkrankung mit monatelanger Chemotherapie erlebt.
Zum Bibelvers: Psalm 91,3 und 10
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Schutz
Im Hauptbahnhof München sprachen zwei Bundespolizisten im Dezember 2020 eine 74-Jährige auf ihren fehlenden Mund-Nasen-Schutz an, der wegen der Coronakrise Pflicht war. Doch die Frau behauptete, sie sei vom Maskentragen befreit. Ihr Attest stamme von Gott, dem Allmächtigen, persönlich. Sie zeigte den Beamten einen Ausdruck von Psalm 91 nach der Bibelübersetzung Hoffnung für alle. Doch die Polizei akzeptierte den „göttlichen Freibrief“ nicht. Da alles gute Zureden umsonst war, erhielt die Seniorin einen Bußgeldbescheid über 150 Euro.
Der Psalm 91 scheint klar zu sein: Wer Gott kennt und ehrt, den wird er schützen (V. 14 Hfa). Wer dagegen den Herrn missachtet, dem wird es Gott heimzahlen (V. 8 Hfa). Doch wie kommt es, dass auch gläubige Menschen krank werden? Ich denke an Hiob, von dem die Bibel sagt, er „war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse“ (Hiob 1,1). Oder an Timotheus, von dem der Apostel Paulus schreibt, dass er „oft krank“ war (1 Tim 5,23). Weder Hiob noch Timotheus hatten sich von Gott abgewandt und ihn missachtet – und doch wurden sie krank.
In der zweiten Versuchung forderte Satan Christus auf, von der Tempelmauer herunterzuspringen. Dabei konfrontierte ihn der Teufel mit Psalm 91,11–12, als er ihm erklärte: „Wenn du Gottes Sohn bist, dann spring hinunter … In der Schrift steht doch: ‚Gott wird dir seine Engel schicken. Sie werden dich auf Händen tragen, so dass du dich nicht einmal an einem Stein stoßen wirst!‘“ (Mt 4,6 Hfa) Doch Jesus antwortete mit einem Bibeltext aus 5. Mose 6,16: „In der Schrift steht aber auch: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern!‘“ (Mt 4,7 Hfa)
Psalm 91 ist kein göttlicher Freibrief, der Gott verpflichtet, gläubige Menschen vor Krankheit und allem Schaden zu schützen, sodass Vorsicht überflüssig ist. Stattdessen sollten wir nach Jakobus 5,13.15 handeln: „Leidet jemand unter euch, der bete … Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen.“ Welche Kraft zum Durchhalten in solch einem Gebet steckt, habe ich selbst während einer schweren Krebserkrankung mit monatelanger Chemotherapie erlebt.
Zum Bibelvers: Psalm 91,3 und 10
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