
6. Mai 2025 22:01Martina Siefert
Andacht 28. Juni 2025
Gedanken zum Thema: Freude machen
Eine ältere Schwester aus meiner Gemeinde erzählte uns von ihrer ganz persönlichen Art und Weise, ihren Mitmenschen die Liebe Gottes weiterzugeben: Wo immer sie unterwegs ist, hat sie Gutsle – also Bonbons – in der Tasche. Und wenn sie einen Menschen trifft, der aussieht, als habe er eine Aufmunterung nötig, dann bekommt er von ihr ein Bonbon und ein freundliches Wort zugesteckt. Das kann die Kassiererin im Discounter sein, die kurz vor Feierabend noch eine endlose Schlange an Kunden bewältigen muss, oder der Chefarzt in der Klinik, in der sie vor ihrer Pensionierung als Krankenschwester arbeitete. Bei Kindern sei sie neuerdings vorsichtig, stellte sie bedauernd fest. Die Zeiten haben sich verändert und einem fremden Kind eine Süßigkeit zuzustecken wird heute nicht mehr gern gesehen.
Leider scheint es zur Normalität zu gehören, Menschen, die man nicht näher kennt, mit einer gewissen Gleichgültigkeit zu begegnen und mit ihnen höchstens oberflächliche Standardphrasen zu wechseln. Wer blickt der Kassiererin im Laden noch ins Gesicht und fragt sich, wie ihr Tag bisher verlaufen ist?
Mich hat die Vorgehensweise dieser Schwester beeindruckt. Sie spürt, dass sie Gottes Liebe in großen Scheinen auf ihr Lebenskonto eingezahlt bekommen hat, und wechselt diese Summe in aktive Aufmerksamkeit und Freundlichkeit ihren Mitmenschen gegenüber. Natürlich könnte man jetzt über den gesundheitlichen Aspekt der Weitergabe von zuckerhaltigen Süßigkeiten diskutieren, aber ich denke, hier sind die Geste und die Intention wichtiger. Mit ihrem Gutsle hebt sie den Menschen aus der Anonymität der breiten Masse heraus. Sie signalisiert ihre Bereitschaft zu einem kleinen Gespräch und zaubert den Menschen ein Lächeln ins Gesicht.
Wir haben so viel von Gott bekommen, doch was geben wir weiter? Verteilen wir nur die Lehre, das Wissen, die gut gemeinten Ratschläge, die Notwendigkeit des Abgrenzens vom sündigen Treiben der Welt? Oder verschenken wir ein Stückchen der Liebe Gottes, die wir selber erfahren durften?
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Freude machen
Eine ältere Schwester aus meiner Gemeinde erzählte uns von ihrer ganz persönlichen Art und Weise, ihren Mitmenschen die Liebe Gottes weiterzugeben: Wo immer sie unterwegs ist, hat sie Gutsle – also Bonbons – in der Tasche. Und wenn sie einen Menschen trifft, der aussieht, als habe er eine Aufmunterung nötig, dann bekommt er von ihr ein Bonbon und ein freundliches Wort zugesteckt. Das kann die Kassiererin im Discounter sein, die kurz vor Feierabend noch eine endlose Schlange an Kunden bewältigen muss, oder der Chefarzt in der Klinik, in der sie vor ihrer Pensionierung als Krankenschwester arbeitete. Bei Kindern sei sie neuerdings vorsichtig, stellte sie bedauernd fest. Die Zeiten haben sich verändert und einem fremden Kind eine Süßigkeit zuzustecken wird heute nicht mehr gern gesehen.
Leider scheint es zur Normalität zu gehören, Menschen, die man nicht näher kennt, mit einer gewissen Gleichgültigkeit zu begegnen und mit ihnen höchstens oberflächliche Standardphrasen zu wechseln. Wer blickt der Kassiererin im Laden noch ins Gesicht und fragt sich, wie ihr Tag bisher verlaufen ist?
Mich hat die Vorgehensweise dieser Schwester beeindruckt. Sie spürt, dass sie Gottes Liebe in großen Scheinen auf ihr Lebenskonto eingezahlt bekommen hat, und wechselt diese Summe in aktive Aufmerksamkeit und Freundlichkeit ihren Mitmenschen gegenüber. Natürlich könnte man jetzt über den gesundheitlichen Aspekt der Weitergabe von zuckerhaltigen Süßigkeiten diskutieren, aber ich denke, hier sind die Geste und die Intention wichtiger. Mit ihrem Gutsle hebt sie den Menschen aus der Anonymität der breiten Masse heraus. Sie signalisiert ihre Bereitschaft zu einem kleinen Gespräch und zaubert den Menschen ein Lächeln ins Gesicht.
Wir haben so viel von Gott bekommen, doch was geben wir weiter? Verteilen wir nur die Lehre, das Wissen, die gut gemeinten Ratschläge, die Notwendigkeit des Abgrenzens vom sündigen Treiben der Welt? Oder verschenken wir ein Stückchen der Liebe Gottes, die wir selber erfahren durften?
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