28. Sep. 2025 10:01Matthias Müller
Andacht 28. September 2025
Gedanken zum Thema: Gottes Wort
Da sehe ich den greisen Apostel Johannes bildlich vor mir. Er sitzt und schaut, atemlos, hingerissen von der Szene mit dem Neuen Jerusalem, das strahlend herniederschwebt, ein Ort ohne Leid und Tod. Er ist von der Szene so gefangen genommen, dass er das Schreiben vergisst. Gott versetzt ihm einen sanften Rippenstoß mit den Worten: „Nun schreib doch, es stimmt!“ Schon kratzt die Feder wieder auf dem Pergament entlang.
Wenn Gott nicht immer wieder dafür gesorgt hätte, dass geschrieben und weitergegeben wird, hätten wir die Bibel nicht. Sie kam nicht in einem Stück vom Himmel gefallen, sondern entstand im Lauf von rund 15 Jahrhunderten.
Bei Büchern gibt es einen Lektor, der viel Einfluss hat. Wer hat entschieden, was in die Bibel aufgenommen wird? Letztlich Gott, glauben wir. Menschen haben lediglich anerkannt, dass dieses oder jenes Buch dazugehört, weil sie die göttliche Urheberschaft erkannt haben. Kein Gremium aus Schriftgelehrten, kein Konzil hat entschieden. Manchmal hat es viele Jahre gedauert, bis ein biblisches Buch von den Gläubigen akzeptiert war.
Nur selten gibt es in der Bibel Formulierungen, die Gott wörtlich diktiert hat. Fast immer stammen die Worte aus der Feder von Menschen, von ihnen überlegt und formuliert. Der Geist Gottes hat ihr Denken und Empfinden beeinflusst.
Dieser Vorgang der Inspiration ist schwer zu erklären. Es ist mit der Bibel ähnlich wie mit der Menschwerdung Jesu: Er war Gott und zugleich Mensch. Die menschliche Seite war bei Jesus so stark zu sehen, dass viele seiner Zeitgenossen nicht bereit waren, den Sohn Gottes in ihm zu erkennen. Auch die Bibel hat deutlich erkennbare menschliche Züge. Gerade das stärkt meinen Glauben, mein Vertrauen auf das Wort Gottes. Denn wenn im Laufe der Zeit alle Unebenheiten im Text ausgebügelt worden wären, hätte man Grund zum Misstrauen: Wo haben Redakteure sich noch an den Texten zu schaffen gemacht? Aber so, wie wir die Bibel heute in der Hand haben, ist sie vertrauenswürdiges Wort Gottes an uns. Es ist gut geeignet, uns jeden Tag zu begleiten.
Zum Bibelvers: Offenbarung 21,5
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Gottes Wort
Da sehe ich den greisen Apostel Johannes bildlich vor mir. Er sitzt und schaut, atemlos, hingerissen von der Szene mit dem Neuen Jerusalem, das strahlend herniederschwebt, ein Ort ohne Leid und Tod. Er ist von der Szene so gefangen genommen, dass er das Schreiben vergisst. Gott versetzt ihm einen sanften Rippenstoß mit den Worten: „Nun schreib doch, es stimmt!“ Schon kratzt die Feder wieder auf dem Pergament entlang.
Wenn Gott nicht immer wieder dafür gesorgt hätte, dass geschrieben und weitergegeben wird, hätten wir die Bibel nicht. Sie kam nicht in einem Stück vom Himmel gefallen, sondern entstand im Lauf von rund 15 Jahrhunderten.
Bei Büchern gibt es einen Lektor, der viel Einfluss hat. Wer hat entschieden, was in die Bibel aufgenommen wird? Letztlich Gott, glauben wir. Menschen haben lediglich anerkannt, dass dieses oder jenes Buch dazugehört, weil sie die göttliche Urheberschaft erkannt haben. Kein Gremium aus Schriftgelehrten, kein Konzil hat entschieden. Manchmal hat es viele Jahre gedauert, bis ein biblisches Buch von den Gläubigen akzeptiert war.
Nur selten gibt es in der Bibel Formulierungen, die Gott wörtlich diktiert hat. Fast immer stammen die Worte aus der Feder von Menschen, von ihnen überlegt und formuliert. Der Geist Gottes hat ihr Denken und Empfinden beeinflusst.
Dieser Vorgang der Inspiration ist schwer zu erklären. Es ist mit der Bibel ähnlich wie mit der Menschwerdung Jesu: Er war Gott und zugleich Mensch. Die menschliche Seite war bei Jesus so stark zu sehen, dass viele seiner Zeitgenossen nicht bereit waren, den Sohn Gottes in ihm zu erkennen. Auch die Bibel hat deutlich erkennbare menschliche Züge. Gerade das stärkt meinen Glauben, mein Vertrauen auf das Wort Gottes. Denn wenn im Laufe der Zeit alle Unebenheiten im Text ausgebügelt worden wären, hätte man Grund zum Misstrauen: Wo haben Redakteure sich noch an den Texten zu schaffen gemacht? Aber so, wie wir die Bibel heute in der Hand haben, ist sie vertrauenswürdiges Wort Gottes an uns. Es ist gut geeignet, uns jeden Tag zu begleiten.
Zum Bibelvers: Offenbarung 21,5
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
