Andacht 31.07.2023
Bildnachweis: Yinan Chen, Pixabay
Bibel
Glauben

30. Juli 2023 22:01Gerhard Wagner

Andacht 31.07.2023

Gedanken zum Thema: Inhalt

In einer öffentlichen Diskussionsrunde stand nach langem Hin und Her ein Mann auf und fragte: „Worum geht es eigentlich?“ Alle lachten. Der Fragesteller blieb hartnäckig: „Nennen Sie mir bitte in einem Satz das Anliegen.“ Nach langer Stille im Raum einigten sich die Diskussionsleiter doch noch auf einen Satz. Ähnliche Situationen habe ich auch schon erlebt. In manchen Sitzungen oder Gesprächsrunden fragt man sich, ob es um die besten Argumente oder nur um Rechthaberei und Macht geht.

Zur Zeit Hesekiels war das ähnlich. Hesekiel, der Prophet, lebte wie viele andere Israeliten als Gefangener Babylons im Exil. Gott zeigte Hesekiel den ethischen, sozialen und geistlichen Zustand des Volkes Israels und seiner Nachbarvölker. Es ging Hesekiel nicht um Kritik an der Politik, er wollte die Menschen auf das Entscheidende hinweisen: Sie sollten erfahren, dass Gott der Herr ist. Immer geht diesem Satz die Ankündigung Gottes voraus, er werde etwas tun, damit die Menschen Gott als Herrn erkennen. Ob die Zuhörer des Propheten aus ihren Erfahrungen schlussfolgerten, dass Gott der Herr ist? Wenn sie der damals öffentlichen Meinung glaubten, dann dachten sie, die babylonischen Götter seien stärker als der Gott Israels, sonst wäre Jerusalem nicht zerstört worden und sie nicht in Gefangenschaft geraten. Wenn sie Gott vertrauten, erklärten sie sich ihre Gefangenschaft als seine Erziehungsmaßnahme.

Während ich diese Zeilen schreibe, wird in der Öffentlichkeit über Corona, Lockdown und Impfungen diskutiert. Geht es dabei mehr um die Gesundheit aller oder um die eigene Freiheit? Gott sagte Hesekiel, er sei der Herr der Politik und der Geschichte. Stimmt das noch im 21. Jahrhundert? Man mag unterschiedlicher Meinung über die Coronapandemie sein. Erst im Rückblick wird klar, wie man was am besten hätte entscheiden sollen. Hesekiel sagt uns heute: Es geht im Leben darum, Gott zu erkennen. Gott hält die Fäden der Geschichte in seiner Hand. Er lenkt sie hin zur Wiederkunft Jesu und zur Aufrichtung seines Reiches. Gott führt seine Gemeinde, er will dich und mich heute und morgen führen. Wer auf Gott vertraut, wird gelassener auf unerwartete Ereignisse reagieren und verantwortungsvoll leben. So werden wir Gottes Hand im Weltgeschehen erkennen und erfahren, dass Gott der Herr ist.

Zum Bibelvers: Hesekiel 29,6

© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)