
11. Feb. 2025 23:01Martin Wanitschek
Andacht 12. Februar 2025
Gedanken zum Thema: Richtung
Die Bekehrung des großen Christenhassers Saulus zum Glauben an Jesus Christus wird von Lukas dreimal berichtet. Paulus erwähnte beim Verhör vor König Agrippa ein interessantes Detail. Jesus hatte ihn vor Damaskus darauf hingewiesen, dass es ihm schwer sein würde, „wider den Stachel zu löcken“. Den Stachel verwendete man damals, um Tiere anzutreiben und in die richtige Richtung zu lenken. Worauf wollte Jesus Paulus hinweisen? Welche unangenehme Erfahrung hätte ihn schon vor der Begegnung vor Damaskus davon überzeugt haben können, in der falschen Richtung unterwegs zu sein?
Saulus spielte eine wichtige Rolle bei der Steinigung von Stephanus, dem treuen Nachfolger Jesu. Dabei waren jedoch sowohl das Verhalten als auch die Rede des „Gotteslästerers“ alles andere als ketzerisch. Jesus erinnerte Saulus vor Damaskus daran, dass dessen Predigt einen wunden Punkt der jüdischen Geschichte aufdeckte und die Liebe, die Stephanus seinen Volksgenossen bis zur letzten Sekunde entgegenbrachte, ihn als echten Gläubigen und aufrichtigen Diener Gottes auswies. Obwohl dieses Erlebnis einen nachhaltigen Eindruck auf ihn gemacht hatte, war Saulus nicht bereit gewesen, seine Haltung zu hinterfragen. Im Gegenteil, es machte ihn nur wütend und noch entschlossener, gegen die Jesusjünger vorzugehen (vgl. Apg 7,55-8,3).
Wie geht es mir, wenn Glaubensgeschwister, deren Meinung ich eigentlich ablehne, mir echte Vorbilder im Ausleben der Liebe Gottes sind? Wie gehe ich damit um, wenn ich merke, dass ich meine sicher geglaubte Überzeugung doch nicht so gut begründen kann, wie ich dachte? Fühle ich mich dann in die Ecke gedrängt, gehe zum Angriff über und lasse Wut die Kontrolle übernehmen? Saulus hätte es besser wissen müssen. Er hätte Gott diese Erfahrung vorlegen können. In der Stille hätte Gott durch seinen Geist an seinem Herzen wirken können.
Ich wünsche mir, dass ich es Jesus überlasse, für sich und die Wahrheit zu kämpfen, und dass ich immer bereit bin, meinen Standpunkt demütig zu hinterfragen.
Zum Bibelvers: Apostelgeschichte 26,14-15
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Richtung
Die Bekehrung des großen Christenhassers Saulus zum Glauben an Jesus Christus wird von Lukas dreimal berichtet. Paulus erwähnte beim Verhör vor König Agrippa ein interessantes Detail. Jesus hatte ihn vor Damaskus darauf hingewiesen, dass es ihm schwer sein würde, „wider den Stachel zu löcken“. Den Stachel verwendete man damals, um Tiere anzutreiben und in die richtige Richtung zu lenken. Worauf wollte Jesus Paulus hinweisen? Welche unangenehme Erfahrung hätte ihn schon vor der Begegnung vor Damaskus davon überzeugt haben können, in der falschen Richtung unterwegs zu sein?
Saulus spielte eine wichtige Rolle bei der Steinigung von Stephanus, dem treuen Nachfolger Jesu. Dabei waren jedoch sowohl das Verhalten als auch die Rede des „Gotteslästerers“ alles andere als ketzerisch. Jesus erinnerte Saulus vor Damaskus daran, dass dessen Predigt einen wunden Punkt der jüdischen Geschichte aufdeckte und die Liebe, die Stephanus seinen Volksgenossen bis zur letzten Sekunde entgegenbrachte, ihn als echten Gläubigen und aufrichtigen Diener Gottes auswies. Obwohl dieses Erlebnis einen nachhaltigen Eindruck auf ihn gemacht hatte, war Saulus nicht bereit gewesen, seine Haltung zu hinterfragen. Im Gegenteil, es machte ihn nur wütend und noch entschlossener, gegen die Jesusjünger vorzugehen (vgl. Apg 7,55-8,3).
Wie geht es mir, wenn Glaubensgeschwister, deren Meinung ich eigentlich ablehne, mir echte Vorbilder im Ausleben der Liebe Gottes sind? Wie gehe ich damit um, wenn ich merke, dass ich meine sicher geglaubte Überzeugung doch nicht so gut begründen kann, wie ich dachte? Fühle ich mich dann in die Ecke gedrängt, gehe zum Angriff über und lasse Wut die Kontrolle übernehmen? Saulus hätte es besser wissen müssen. Er hätte Gott diese Erfahrung vorlegen können. In der Stille hätte Gott durch seinen Geist an seinem Herzen wirken können.
Ich wünsche mir, dass ich es Jesus überlasse, für sich und die Wahrheit zu kämpfen, und dass ich immer bereit bin, meinen Standpunkt demütig zu hinterfragen.
Zum Bibelvers: Apostelgeschichte 26,14-15
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