Dec 1, 2023, 11:01 PMMatthias Müller
Andacht 02.12.2023
Gedanken zum Thema: Karten
Sie sind aus der Mode gekommen, die Straßenkarten und Stadtpläne. Seit Navigationsgeräte oder sogenannte Karten-Apps auf den Handys für jedermann erreichbar sind, fehlt in vielen Autos der Straßenverkehrsatlas. Das mühsame Ausarbeiten von Routen machen nur noch wenige. Wir verlassen uns auf das wundersame Zusammenwirken von Satelliten und GPS-Empfänger und wissen auf wenige Meter genau, wo wir gerade sind, wo die nächste Tankstelle ist und ob es bis zum Ziel noch einen Stau gibt. Kaum vorstellbar, dass es eine Zeit ohne Landkarten gab.
Es ist eine geistige Leistung, von der tatsächlichen Landschaft mit Bergen, Flüssen und Tälern, in der man steht, eine abstrakte Karte abzuleiten, die eine Vogelperspektive einnimmt. Das Gleiche gilt umgekehrt. Die DDR stellte Karten vom Grenzgebiet absichtlich falsch dar, um Fluchtwillige irrezuführen. Und auch das Global Positioning System (GPS), das wir benutzen, kann im Ernstfall aus militärischen Gründen so verändert werden, dass die Positionen nicht mehr stimmen.
Damit sind die Fragen, die Gott dem armen Hiob stellte, noch nicht beantwortet. Aber wir fühlen uns zumindest kompetenter, was die Orientierung angeht. Beim Thema Messschnur ist die Menschheit durch die Satellitentechnik schon so gut, dass die Höhe der Meereswellen aus dem Weltall gemessen wird, und „wir“ sind in der Lage, einen kühlschrankgroßen Landeapparat auf einem über 500 Millionen Kilometer entfernten Kometen aufsetzen zu lassen, von wo das Radiosignal fast eine halbe Stunde bis zur Erde braucht. Eine unglaubliche Leistung mit der irdischen „Messschnur“.
Aber etwas messen zu können ist noch nicht dasselbe, wie etwas zu schaffen. Zu wissen, wo etwas ist und wie es sich bewegt, bedeutet noch nicht, es zu beherrschen. So bleibt uns trotz unserer enormen wissenschaftlichen Fortschritte immer noch die Bescheidenheit gegenüber dem großen Schöpfer und wir müssen weiterhin mit Hiob sagen: „Siehe, ich bin zu gering, was soll ich dir antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen.“ (Hiob 40,4) Kaum zu fassen, dass wir zu dem Erdenker und Erschaffer des Universums mit unseren Bitten kommen dürfen!
Zum Bibelvers: Hiob 38,4–5
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Karten
Sie sind aus der Mode gekommen, die Straßenkarten und Stadtpläne. Seit Navigationsgeräte oder sogenannte Karten-Apps auf den Handys für jedermann erreichbar sind, fehlt in vielen Autos der Straßenverkehrsatlas. Das mühsame Ausarbeiten von Routen machen nur noch wenige. Wir verlassen uns auf das wundersame Zusammenwirken von Satelliten und GPS-Empfänger und wissen auf wenige Meter genau, wo wir gerade sind, wo die nächste Tankstelle ist und ob es bis zum Ziel noch einen Stau gibt. Kaum vorstellbar, dass es eine Zeit ohne Landkarten gab.
Es ist eine geistige Leistung, von der tatsächlichen Landschaft mit Bergen, Flüssen und Tälern, in der man steht, eine abstrakte Karte abzuleiten, die eine Vogelperspektive einnimmt. Das Gleiche gilt umgekehrt. Die DDR stellte Karten vom Grenzgebiet absichtlich falsch dar, um Fluchtwillige irrezuführen. Und auch das Global Positioning System (GPS), das wir benutzen, kann im Ernstfall aus militärischen Gründen so verändert werden, dass die Positionen nicht mehr stimmen.
Damit sind die Fragen, die Gott dem armen Hiob stellte, noch nicht beantwortet. Aber wir fühlen uns zumindest kompetenter, was die Orientierung angeht. Beim Thema Messschnur ist die Menschheit durch die Satellitentechnik schon so gut, dass die Höhe der Meereswellen aus dem Weltall gemessen wird, und „wir“ sind in der Lage, einen kühlschrankgroßen Landeapparat auf einem über 500 Millionen Kilometer entfernten Kometen aufsetzen zu lassen, von wo das Radiosignal fast eine halbe Stunde bis zur Erde braucht. Eine unglaubliche Leistung mit der irdischen „Messschnur“.
Aber etwas messen zu können ist noch nicht dasselbe, wie etwas zu schaffen. Zu wissen, wo etwas ist und wie es sich bewegt, bedeutet noch nicht, es zu beherrschen. So bleibt uns trotz unserer enormen wissenschaftlichen Fortschritte immer noch die Bescheidenheit gegenüber dem großen Schöpfer und wir müssen weiterhin mit Hiob sagen: „Siehe, ich bin zu gering, was soll ich dir antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen.“ (Hiob 40,4) Kaum zu fassen, dass wir zu dem Erdenker und Erschaffer des Universums mit unseren Bitten kommen dürfen!
Zum Bibelvers: Hiob 38,4–5
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
