Andacht 02. Februar 2025
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Bibel
Glauben

1. Feb. 2025 23:01Wilfried Krause

Andacht 02. Februar 2025

Gedanken zum Thema: Spatzen

Mein kleines Heimatdorf war in meiner Kinder- und Jugendzeit noch ein Paradies für Spatzen. Die Scheunen und Stallgebäude boten im Dachbereich ausreichend Schlupflöcher für den Nestbau. Dank der vielen Hühnerhalter im Ort überstanden sie selbst schneereiche Winter gut. An den Futterplätzen des Federviehs waren die Spatzen nicht so gern gesehen, doch zwangsläufig geduldet. Alle kannten den Vergleich „Frech wie ein Spatz“. Uns Kindern wurde schon früh erlaubt, auf diese Vögel mit der Steinschleuder zu zielen. Selbst an ihren Nestern mit Eiern oder sogar den Jungen durften wir uns vergreifen. Es tut mir bis heute leid, ja ich schäme mich, an solchen Feldzügen teilgenommen zu haben.

Wenden wir uns nun der Spatzenpredigt Jesu zu. Dieses fliegende Völkchen besaß bereits damals kein hohes Ansehen. Manchen Zuhörern Jesu ging es ähnlich. Sie fühlten sich von Gott vergessen und hatten auch gute Gründe dafür. Witwen mit Kindern und Waisen waren darunter, ebenso Kranke und hinfällig Betagte. Jesus griff deshalb ein Beispiel auf, das alle verstanden. In der sozialen Rangfolge der Vogelwelt standen die Sperlinge ganz unten. Allein der Zustand ihrer Nester war gewöhnungsbedürftig. Sie waren zwar warm und weich, sahen jedoch chaotisch aus. Letzteres ein ermutigender Gedanke für alle, die sich ein Leben lang mühen, Struktur in ihre Gedanken und Wohnungen zu bekommen. Auch sie werden vom Vater im Himmel nicht vergessen.

Es war sicher kein Zufall, dass Jesus in diesem Zusammenhang an die Sperlinge erinnerte. Gegenwärtig gibt es davon weltweit 1,6 Milliarden. Nach Jesu Aussage hat Gott jeden einzelnen von ihnen auf dem Schirm. Das zeigt uns, wie unbegreiflich groß Gott ist. Wie viel mehr dürfen wir Menschen wissen, von ihm väterlich begleitet zu werden.

Ich gebe zu, dass dieses Vertrauen in seine Fürsorge nicht an jedem Tag gleich ist. Wer Spatzen beobachtet, weiß, sie lieben die Gemeinschaft mit ihresgleichen. Erfreuen auch wir uns an den Schwestern und Brüdern, die uns zur Seite gestellt sind, und ermutigen wir einander.

Zum Bibelvers: Matthäus 10,29 und 31

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