
2. Okt. 2025 22:01Günther Machel
Andacht 03. Oktober 2025
Gedanken zum Thema: Sehen
„Du siehst mich nicht, du hörst mich nicht – aber glaube mir, ich bin da.“ So steht es auf einem Schild am Eingangstor eines Gartens in unserer Nachbarschaft. Unter diesem Text folgt der Kopf eines Kampfhundes mit fletschenden Zähnen. Die Absicht dieses Schildes ist klar: Jeder, der das Gartentor unbefugt öffnet, soll gewarnt und von seiner Absicht abgehalten werden.
Als ich das Schild zum ersten Mal sah, musste ich automatisch an den obigen Bibeltext denken. Was für ein Bild oder was für ein Symbol würde Gott wohl unter diesen Text wählen? Einen Regenbogen? Ein Kreuz? Oder ganz einfach eine ausgestreckte Hand? Ganz sicher kein Bild eines Kampfhundes. Gott ist anders. Da ist kein Gott, der uns Angst einflößen will, sondern einer, der seine liebevollen Augen auf uns richtet und der uns gerne zur Seite steht. Inhaltlich gibt es durchaus Parallelen zwischen dem Schild am Gartentor und dem Bibeltext. Wir sehen Gott nicht, wir würden oft auch gerne eine Stimme hören, die uns direkt anspricht und sagt, was wir zu tun haben.
Aber wir haben die biblische Zusage: „Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen“ (Ps 145,18). Und Jesus versprach: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Mt 11,28).
Unser Tagestext ist einer dramatischen Situation entnommen. Hagar, die Magd von Abrahams Frau Sarai, war schwanger mit einem Kind von ihm. Ständig kam es zu Auseinandersetzungen mit Sarai, was letztlich zu Hagars Entlassung und Flucht führte. Hagar wurde förmlich „in die Wüste geschickt“. Hunger und Durst waren ihre ständigen Begleiter. Der Tod war zu erwarten. Da schickte Gott einen Engel, der sie ermutigte, zurückzukehren. Eigentlich eine unzumutbare Aufforderung. Aber sie ist verknüpft mit dem Hinweis, dass Gott ihr so viele Nachkommen schenken wird, „dass man sie nicht mehr zählen kann“. Hagar erkennt die Fürsorge Gottes: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“
Auch wir können in Situationen geraten, die uns Angst machen, in denen wir keinen Ausweg, keine Lösung sehen. In eine solche Situation hinein gilt dieses Wort auch uns. Wir sind Gott bekannt und wir sind ihm wichtig. Er sieht uns. In Jesus hat er uns deutlich gemacht, wie sehr er uns liebt. Vielleicht ist seine Hilfe im ersten Moment unbequem – aber er geht mit uns und bleibt an unserer Seite.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Sehen
„Du siehst mich nicht, du hörst mich nicht – aber glaube mir, ich bin da.“ So steht es auf einem Schild am Eingangstor eines Gartens in unserer Nachbarschaft. Unter diesem Text folgt der Kopf eines Kampfhundes mit fletschenden Zähnen. Die Absicht dieses Schildes ist klar: Jeder, der das Gartentor unbefugt öffnet, soll gewarnt und von seiner Absicht abgehalten werden.
Als ich das Schild zum ersten Mal sah, musste ich automatisch an den obigen Bibeltext denken. Was für ein Bild oder was für ein Symbol würde Gott wohl unter diesen Text wählen? Einen Regenbogen? Ein Kreuz? Oder ganz einfach eine ausgestreckte Hand? Ganz sicher kein Bild eines Kampfhundes. Gott ist anders. Da ist kein Gott, der uns Angst einflößen will, sondern einer, der seine liebevollen Augen auf uns richtet und der uns gerne zur Seite steht. Inhaltlich gibt es durchaus Parallelen zwischen dem Schild am Gartentor und dem Bibeltext. Wir sehen Gott nicht, wir würden oft auch gerne eine Stimme hören, die uns direkt anspricht und sagt, was wir zu tun haben.
Aber wir haben die biblische Zusage: „Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen“ (Ps 145,18). Und Jesus versprach: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Mt 11,28).
Unser Tagestext ist einer dramatischen Situation entnommen. Hagar, die Magd von Abrahams Frau Sarai, war schwanger mit einem Kind von ihm. Ständig kam es zu Auseinandersetzungen mit Sarai, was letztlich zu Hagars Entlassung und Flucht führte. Hagar wurde förmlich „in die Wüste geschickt“. Hunger und Durst waren ihre ständigen Begleiter. Der Tod war zu erwarten. Da schickte Gott einen Engel, der sie ermutigte, zurückzukehren. Eigentlich eine unzumutbare Aufforderung. Aber sie ist verknüpft mit dem Hinweis, dass Gott ihr so viele Nachkommen schenken wird, „dass man sie nicht mehr zählen kann“. Hagar erkennt die Fürsorge Gottes: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“
Auch wir können in Situationen geraten, die uns Angst machen, in denen wir keinen Ausweg, keine Lösung sehen. In eine solche Situation hinein gilt dieses Wort auch uns. Wir sind Gott bekannt und wir sind ihm wichtig. Er sieht uns. In Jesus hat er uns deutlich gemacht, wie sehr er uns liebt. Vielleicht ist seine Hilfe im ersten Moment unbequem – aber er geht mit uns und bleibt an unserer Seite.
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