7. Juli 2024 22:01Simon Krautschick
Andacht 08.07.2024
Gedanken zum Thema: Träumereien
Als ich sieben Jahre alt war, kauften meine Eltern ein Bauernhaus. Es war vor 100 Jahren gebaut worden und hatte zuletzt leer gestanden. Als sie begannen, es für unsere Familie bewohnbar zu machen, rissen sie etliche alte Mauern ab. An einigen Stellen im Haus musste der Fußboden aufgegraben werden. Das Grundstück um das Haus wurde urbar gemacht und gründlich umgeackert. In dieser Zeit träumten wir manchmal davon, einen alten Schatz zu finden. Es könnte ja irgendwo ein Tontopf mit goldenen Münzen versteckt sein. Was für ein unbeschreibliches Glück wäre das, ihn zu finden.
Wir haben in den zehn Jahren des Umbauens keinen Schatz gefunden. Dafür aber anderen Reichtum, der unser Leben schön und lebenswert gemacht hat: Kartoffeln und Erdbeeren aus dem Garten; Entdeckungen in der weiten Natur; diverse Feste und Familienfeiern in unserem Zuhause.
Die Vorstellung, unverhofft einen Schatz zu entdecken, ist ein zeitloser Kindertraum. Aber er schlummert noch in den meisten Erwachsenen. Wir beschreiben unseren Traum nur anders: Ich möchte glücklich leben, zufrieden und zuversichtlich. Ich erhoffe vom Leben Gutes, Überraschendes.
Jesus greift unsere Sehnsucht auf, als er die Geschichte vom glücklichen Schatzfinder erzählt. Sie hält uns mit ihrer Spannung in Atem. Jesus verwendet dazu drei Gegensatzpaare: 1. Der Schatz wurde bei der Arbeit gefunden und ist trotzdem unverdient. 2. Den Schatz zu besitzen verlangt dem Finder alles ab, was er hat, und bedeutet für ihn doch großen Gewinn und nicht etwa verbissenen Verzicht. 3. Die Situation fordert eine radikale Entscheidung und trotzdem handelt der Mann mit großer Freude.
Was für eine merkwürdige Sache ist das Reich Gottes! Ganz eindeutig keine Zukunftsmusik; nichts, worauf wir vertröstet werden, sondern etwas, das ganz real unser Leben umkrempelt und uns mit Freude erfüllt. Das Reich Gottes ist das, wonach ich mich sehne. Das spüre ich ganz deutlich, wenn ich der Geschichte zuhöre, die Jesus erzählt.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Träumereien
Als ich sieben Jahre alt war, kauften meine Eltern ein Bauernhaus. Es war vor 100 Jahren gebaut worden und hatte zuletzt leer gestanden. Als sie begannen, es für unsere Familie bewohnbar zu machen, rissen sie etliche alte Mauern ab. An einigen Stellen im Haus musste der Fußboden aufgegraben werden. Das Grundstück um das Haus wurde urbar gemacht und gründlich umgeackert. In dieser Zeit träumten wir manchmal davon, einen alten Schatz zu finden. Es könnte ja irgendwo ein Tontopf mit goldenen Münzen versteckt sein. Was für ein unbeschreibliches Glück wäre das, ihn zu finden.
Wir haben in den zehn Jahren des Umbauens keinen Schatz gefunden. Dafür aber anderen Reichtum, der unser Leben schön und lebenswert gemacht hat: Kartoffeln und Erdbeeren aus dem Garten; Entdeckungen in der weiten Natur; diverse Feste und Familienfeiern in unserem Zuhause.
Die Vorstellung, unverhofft einen Schatz zu entdecken, ist ein zeitloser Kindertraum. Aber er schlummert noch in den meisten Erwachsenen. Wir beschreiben unseren Traum nur anders: Ich möchte glücklich leben, zufrieden und zuversichtlich. Ich erhoffe vom Leben Gutes, Überraschendes.
Jesus greift unsere Sehnsucht auf, als er die Geschichte vom glücklichen Schatzfinder erzählt. Sie hält uns mit ihrer Spannung in Atem. Jesus verwendet dazu drei Gegensatzpaare: 1. Der Schatz wurde bei der Arbeit gefunden und ist trotzdem unverdient. 2. Den Schatz zu besitzen verlangt dem Finder alles ab, was er hat, und bedeutet für ihn doch großen Gewinn und nicht etwa verbissenen Verzicht. 3. Die Situation fordert eine radikale Entscheidung und trotzdem handelt der Mann mit großer Freude.
Was für eine merkwürdige Sache ist das Reich Gottes! Ganz eindeutig keine Zukunftsmusik; nichts, worauf wir vertröstet werden, sondern etwas, das ganz real unser Leben umkrempelt und uns mit Freude erfüllt. Das Reich Gottes ist das, wonach ich mich sehne. Das spüre ich ganz deutlich, wenn ich der Geschichte zuhöre, die Jesus erzählt.
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