Andacht 11. Mai 2025
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Bibel
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10. Mai 2025 22:01Friedhelm Klingeberg

Andacht 11. Mai 2025

Gedanken zum Thema: mütterliche Zuwendung

Rein historisch betrachtet, ist der Muttertag eine US-amerikanische Erfindung aus dem Jahr 1914 und eigentlich eine ganz nette Tradition. Dass sich daraus in verschiedenen Teilen der Welt ein auch religiös aufgeladener Kult „göttlicher Mütterlichkeit“ entwickeln konnte, dessen tiefere Wurzeln weit in vorchristliche Zeiten zurückreichen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Und eigentlich hätte es viele Möglichkeiten gegeben, in Gottes Wort schon frühzeitig auch die mütterliche Seite des Schöpfers zu entdecken. Denn die Sehnsucht danach ist fast so alt wie die Menschheit. Die ganze Schönheit eines neuen, mütterlichen Bildes von Gott, wurde allerdings erst sichtbar, als Gott selbst in der Gestalt seines Sohnes Jesus Christus über diese Erde ging. „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ sagte Jesus seinen Jüngern (Joh 14,9) Und was hatten sie gesehen? Einen Rabbi, der sich verständnisvoll und freundlich Frauen und Kindern zuwandte, der einem Brautpaar aus einer großen Verlegenheit half, der die meiste Zeit seines öffentlichen Wirkens darauf verwandte, Kranke zu heilen, Mutlose aufzurichten und jenen, die keine Hoffnung mehr hatten, eine neue Lebensperspektive zu eröffnen. Und als seine Jünger selbst am Ende waren, hielt er ihnen keine lange Rede, sondern versorgte sie eigenhändig mit einer guten Mahlzeit (Joh 21,9-12), wie eine liebevolle Mutter es getan hätte.

So war er damals, der Allmächtige. So ist er auch heute noch. So fürsorglich, so einfühlsam, so mütterlich. Er kennt unsere Sorgen, weiß ganz genau, was uns bedrückt. Und keine unserer persönlichen Nöte ist zu klein, zu bedeutungslos oder zu banal, als dass wir sie ihm nichts ans Herz legen dürften. Dass wir beide, du und ich, am heutigen Tag nicht nur seine Größe, sondern vor allem seine liebevoll-mütterliche Zuwendung erleben dürfen, das wünsche ich uns beiden von Herzen.

Zum Bibelvers: Jesaja 66,13

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