Andacht 13.08.2024
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Bibel
Glauben

12. Aug. 2024 22:01Ralf Schönfeld

Andacht 13.08.2024

Gedanken zum Thema: Erde

Vielleicht ist es tatsächlich ein Symbol für menschlich schräges Denken: Ich fand das Bild einer New Yorker Büroangestellten. Auf ihre Füße sah man einen Heizlüfter gerichtet. Die Bildunterschrift klärte auf, warum: Die Klimaanlagen seien in vielen Büros so heftig eingestellt, dass es den Mitarbeitern auch im Sommer zu kalt sei. Irre! Völlig verquer.

Nach dem Sündenfall hatte Gott einst die neuen Arbeitsbedingungen gesetzt: Der Acker bringt ab sofort Dornen und Disteln und „im Schweiße deines Angesichts ...“. Wir Menschen jedoch wähnen uns klüger (besonders seit Mitte des 19. Jahrhunderts): Gegen Dornen und Disteln sprühen wir Glyphosat und andere chemische Helferlein; gegen den Schweiß im Angesicht gibt es Maschinen und Klimatisierung.

„... weil er klug macht“, hatte Satan quasi als Werbung an jenen Baum im Garten Eden gepinnt. Klug? Wir arbeiten bequem am Laptop und müssen „für die Gesundheit“ den Schweiß im Fitnessstudio nachholen – für teuer Geld, mit Extra-Aufwand. Klug? Klar, ich möchte den Landwirt auch nicht wieder aus seiner gekühlten Mähdrescherkabine zerren, um ihm eine Sense in die Hand zu drücken. Aber dennoch dämmert vielen langsam, dass die ganze Cleverness gar keine ist: Der Planet steht vor dem Ruin, wir vermüllen und zerstören unser Zuhause. Klug?

Sollten Disteln und Schweiß vielleicht doch eine andere Bedeutung haben, als nur lästige Mühe zu bereiten? Wollte Gott dem Menschen wirklich nur eins auswischen, weil er vom falschen Baum genascht hatte? Selbst nach der krassen menschlichen Fehlentscheidung hat der Schöpfer noch einmal mit viel Liebe und Sorgfalt alles herrlich und weise geordnet: wunderbare Kreisläufe von Wasser, Pflanzen, unfassbar viele Tierarten, Mikroben ... Alles arbeitet perfekt aufeinander abgestimmt und völlig kostenlos.

Sollten wir da nicht alles Erdenkliche tun, ihm Dankbarkeit zu zeigen, indem wir sorgsam und schonend mit dem Schöpfungsgeschenk umgehen? Menschen werden die Welt nicht retten, aber ich möchte Wertschätzung zeigen für meinen wundervollen Zuhause-Planeten. Dafür versuche ich ernsthaft zu tun, was ich kann – auch wenn es „Schweiß“ kostet.

Zum Bibelvers: 1. Mose 3,19

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