Andacht 15.11.2024
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Bibel
Glauben

14. Nov. 2024 23:01Elí Diez-Prida

Andacht 15.11.2024

Gedanken zum Thema: Souverän

Bücher, Radios, Computer, Telefone, Projektoren – alles wird heute klein und möglichst handlich gemacht. Auch Gott? Versuchen wir als Christen manchmal, Gott (be-)greifbar zu machen, obwohl klar ist, dass kein Platz im Universum seiner Größe angemessen ist, wie es in der Apostelgeschichte steht (Apg 7,47–50)?

Stellen wir anhand der Bibel die Art und Weise gegenüber, wie Gott in vergleichbaren Situationen handelt, so scheitern unsere Versuche, sein Handeln in ein Schema einzuordnen: Ein Kind im hohen Alter gebären? Zacharias wurde für viele Monate stumm, weil er daran zweifelte; Sara wurde für ihr Lachen nur getadelt; bei Abraham passierte gar nichts (siehe Lk 1; 1 Mo 18).

Sich an heiligen Gegenständen „vergreifen“? Usa wurde auf der Stelle beim Versuch getötet, die Bundeslade vor einem Absturz zu bewahren; David aß von den Schaubroten des Tempels, ihm passierte nichts, Jesus verteidigte ihn sogar (siehe 2 Sam 6). Hananias und Saphira belogen ihre Mitchristen und wurden sofort von Gott mit dem Tod bestraft; Abraham belog Abimelech, dafür wurde aber nicht er, sondern der König bestraft und Abraham wurde sogar belohnt bzw. entschädigt (siehe Apg 5; 1 Mo 20). Wo ist hier die Logik?

Handelt Gott willkürlich oder despotisch? Die Bibel zeigt: Gott ist und handelt immer souverän! Souverän heißt überlegen, selbstbestimmt, sicher und beherrscht. Aber auch hoch über alles Irdische erhaben, in ganz anderen Dimensionen sehend und denkend, wie es Jesaja in unserem Eingangstext sagt.

Gott will nicht, dass wir blind an ihn glauben, aber ganz be-greifen, also in den Griff bekommen, werden wir ihn nie – sonst wäre er kein Gott mehr. Dass dieser unendliche, unbegreifliche Gott Mensch wurde, das kann man wohl als Gnade bezeichnen. Sie sollte uns aber nicht dazu verführen, mehr wissen und erklären zu wollen, als einem Geschöpf zusteht, denn unsere Erkenntnis ist und bleibt bruchstückhaft. Erst wenn das Vollkommene da ist, wird alles Vorläufige vergangen sein.

Zum Bibelvers: Jesaja 55,8–9

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