
18. Sep. 2025 22:01Reiner Dürsch
Andacht 19. September 2025
Gedanken zum Thema: Furcht
Im Andachtswort geht es nicht um Herodes den Großen, sondern um dessen Sohn, Herodes Antipas. Er war Vierfürst von Galiläa und Peräa und damit ein Landsherr von Jesus. Ein Mann, der in gewisser Hinsicht nur Gott und den Kaiser zu fürchten hatte, lebte doch in Furcht vor seinen Mitmenschen. Aus dem Textzusammenhang in Markus 6 und auch aus den Parallelstellen erfahren wir, dass er nicht nur Johannes fürchtet. Er ist abhängig von Herodias, seiner Frau, von der Volksmenge, von Herodias’ Tochter – eine Abhängigkeit, in die er sich ohne jede Notwendigkeit hineinbegibt – sowie von seinen Tischgenossen. Herodes Antipas fürchtete alle diese Menschen und musste sie wohl auch fürchten. Denn der Teufel beherrschte nicht nur ihn, sondern auch seine Umgebung. Jesus warnte daher einmal vor dem Sauerteig des Herodes (Mk 8,15).
Um den Propheten Johannes den Täufer mundtot zu machen, der ihn wegen des Ehebruchs mit Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, ermahnt hatte, hatte er Johannes kurzerhand ins Gefängnis geworfen. In seiner Langmut schenkte Gott Herodes weitere Möglichkeiten, den Bußruf des Täufers ganz persönlich zu hören. Herodes verstand den Ruf zur Umkehr – Johannes sprach wahrscheinlich überzeugend und zu Herzen gehend –, denn er war „schwer betroffen“ (Mk 6,20 Menge). Wir lesen allerdings nichts von einer Sinnesänderung. Durch sein Zögern hatte Herodes letztlich Gottes Stunde verpasst.
Auch wenn unser Leben nicht so dramatisch verläuft, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns immer wieder in Liebe nachgeht. Er wird uns Gelegenheiten schenken, unsere Entscheidung für Jesus zu treffen und zu vertiefen. Man kann tief berührt sein, etwa durch ein Andachtswort, eine Predigtpassage oder ein geistliches Lied.
Wenn Gottes Ansprache mein Herz trifft, bin ich eingeladen zu antworten. Ich darf ihm sagen, wie schön es ist, zu ihm zu gehören und täglich aufs Neue seinen Frieden zu erleben. Ich darf aber auch sagen, wenn ich auf der Stelle trete. Alles, was mich bewegt, darf ich Gott im Gebet vorlegen und wissen, dass er es hört.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Furcht
Im Andachtswort geht es nicht um Herodes den Großen, sondern um dessen Sohn, Herodes Antipas. Er war Vierfürst von Galiläa und Peräa und damit ein Landsherr von Jesus. Ein Mann, der in gewisser Hinsicht nur Gott und den Kaiser zu fürchten hatte, lebte doch in Furcht vor seinen Mitmenschen. Aus dem Textzusammenhang in Markus 6 und auch aus den Parallelstellen erfahren wir, dass er nicht nur Johannes fürchtet. Er ist abhängig von Herodias, seiner Frau, von der Volksmenge, von Herodias’ Tochter – eine Abhängigkeit, in die er sich ohne jede Notwendigkeit hineinbegibt – sowie von seinen Tischgenossen. Herodes Antipas fürchtete alle diese Menschen und musste sie wohl auch fürchten. Denn der Teufel beherrschte nicht nur ihn, sondern auch seine Umgebung. Jesus warnte daher einmal vor dem Sauerteig des Herodes (Mk 8,15).
Um den Propheten Johannes den Täufer mundtot zu machen, der ihn wegen des Ehebruchs mit Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, ermahnt hatte, hatte er Johannes kurzerhand ins Gefängnis geworfen. In seiner Langmut schenkte Gott Herodes weitere Möglichkeiten, den Bußruf des Täufers ganz persönlich zu hören. Herodes verstand den Ruf zur Umkehr – Johannes sprach wahrscheinlich überzeugend und zu Herzen gehend –, denn er war „schwer betroffen“ (Mk 6,20 Menge). Wir lesen allerdings nichts von einer Sinnesänderung. Durch sein Zögern hatte Herodes letztlich Gottes Stunde verpasst.
Auch wenn unser Leben nicht so dramatisch verläuft, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns immer wieder in Liebe nachgeht. Er wird uns Gelegenheiten schenken, unsere Entscheidung für Jesus zu treffen und zu vertiefen. Man kann tief berührt sein, etwa durch ein Andachtswort, eine Predigtpassage oder ein geistliches Lied.
Wenn Gottes Ansprache mein Herz trifft, bin ich eingeladen zu antworten. Ich darf ihm sagen, wie schön es ist, zu ihm zu gehören und täglich aufs Neue seinen Frieden zu erleben. Ich darf aber auch sagen, wenn ich auf der Stelle trete. Alles, was mich bewegt, darf ich Gott im Gebet vorlegen und wissen, dass er es hört.
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