5. Feb. 2024 12:37Jürgen Schammer
Andacht 20.03.2024
Gedanken zum Thema: Versuchung
Das soll einer verstehen! Jesus hat doch im Vaterunser die Bitte verankert: „Und führe uns nicht in Versuchung.“ Wie kommt Jakobus dazu, einen ganz anderen Akzent zu setzen? Das würde doch bedeuten: Je öfter und je vielfältiger Anfechtungen auftreten, umso besser!
Aufmerksamen Lesern wird auffallen, dass hier zwei verschiedene Begriffe verwendet werden – Anfechtung und Versuchung. Das stimmt, doch es klärt nicht das Problem, weil es im griechischen Text für beides nur ein Wort gibt: peirasmos. Mein Eindruck ist, dass Martin Luther beim Übersetzen ein gutes Gespür dafür hatte, welcher der beiden deutschen Begriffe je nach Textzusammenhang am besten passt. „Mancherlei Anfechtung“, das sind meist belastende Ereignisse und schwierige Umstände, die das Gottvertrauen prüfen und die Geduld strapazieren. Das kann durchaus an die Substanz gehen und schmerzliche Wunden verursachen. Warum-Fragen werden immer lauter und Ratlosigkeit macht sich breit. Da sind Sara und Abraham, die Jahrzehnte auf den versprochenen Sohn warten müssen. Da ist der schwer kranke Hiob, dem alles genommen wird und dessen Freunde ständig nachbohren, was er denn eigentlich verbrochen habe. Da ist Asaf, der bekennt: „Ich aber wäre fast gestrauchelt [...], als ich sah, wie gut es den Gottlosen geht“ (Ps 73,2–3 NGÜ). Sie alle und noch viele andere wurden angefochten, mussten Durststrecken bewältigen und dunkle Täler durchschreiten.
So schlimm das auch war und wie lange es manchmal dauerte – für damals wie heute gilt: Anfechtungen sind Gelegenheiten und Chancen, die Gottesbeziehung zu vertiefen und sich im Glauben zu bewähren. Das geistliche „Trainingsprogramm“ mag für jeden Gläubigen anders ausfallen, aber das Ziel ist für alle gleich: „die Krone des Lebens“. In sämtlichen Anfechtungen dürfen wir wissen, dass uns Jesus, der selbst schwer geprüft wurde, zur Seite steht.
Zum Bibelvers: Jakobus 1,2–3.12
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Versuchung
Das soll einer verstehen! Jesus hat doch im Vaterunser die Bitte verankert: „Und führe uns nicht in Versuchung.“ Wie kommt Jakobus dazu, einen ganz anderen Akzent zu setzen? Das würde doch bedeuten: Je öfter und je vielfältiger Anfechtungen auftreten, umso besser!
Aufmerksamen Lesern wird auffallen, dass hier zwei verschiedene Begriffe verwendet werden – Anfechtung und Versuchung. Das stimmt, doch es klärt nicht das Problem, weil es im griechischen Text für beides nur ein Wort gibt: peirasmos. Mein Eindruck ist, dass Martin Luther beim Übersetzen ein gutes Gespür dafür hatte, welcher der beiden deutschen Begriffe je nach Textzusammenhang am besten passt. „Mancherlei Anfechtung“, das sind meist belastende Ereignisse und schwierige Umstände, die das Gottvertrauen prüfen und die Geduld strapazieren. Das kann durchaus an die Substanz gehen und schmerzliche Wunden verursachen. Warum-Fragen werden immer lauter und Ratlosigkeit macht sich breit. Da sind Sara und Abraham, die Jahrzehnte auf den versprochenen Sohn warten müssen. Da ist der schwer kranke Hiob, dem alles genommen wird und dessen Freunde ständig nachbohren, was er denn eigentlich verbrochen habe. Da ist Asaf, der bekennt: „Ich aber wäre fast gestrauchelt [...], als ich sah, wie gut es den Gottlosen geht“ (Ps 73,2–3 NGÜ). Sie alle und noch viele andere wurden angefochten, mussten Durststrecken bewältigen und dunkle Täler durchschreiten.
So schlimm das auch war und wie lange es manchmal dauerte – für damals wie heute gilt: Anfechtungen sind Gelegenheiten und Chancen, die Gottesbeziehung zu vertiefen und sich im Glauben zu bewähren. Das geistliche „Trainingsprogramm“ mag für jeden Gläubigen anders ausfallen, aber das Ziel ist für alle gleich: „die Krone des Lebens“. In sämtlichen Anfechtungen dürfen wir wissen, dass uns Jesus, der selbst schwer geprüft wurde, zur Seite steht.
Zum Bibelvers: Jakobus 1,2–3.12
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