
19. Sep. 2025 22:01Stephanie Kelm
Andacht 20. September 2025
Gedanken zum Thema: Vertrauen
Zwei Tage bei einer Freundin liegen hinter mir. Zwei Tage Familienalltag, in denen es nicht um die großen Themen ging, dafür um Geschichtenvorlesen und Butzenbauen, um Sandkästen und Herumstromern im Wald. Und ja, es gab auch Tränen wegzutrösten und Geschwisterkämpfe zu schlichten.
Ich fahre dankbar zurück. Berührt. Und ich frage mich: Wie kann es sein, dass das mit dem Vertrauen zwei so kleinen Knirpsen besser gelingt als mir? Haben sie einfach weniger Lebensfrust intus als ich? War ich in dem Alter genauso?
Wir sind im Wald, entdecken kleine Kletten und schmücken und beglücken uns gegenseitig damit. Dann ist es Zeit zum Energienachladen. Wir futtern Trockenfrüchte und Nüsse, kauen genüsslich vor uns hin. Während ich noch sitze, steht irgendwann der Zweijährige hinter mir, ich spüre seine kleine Hand auf meinem Rücken, kurz darauf lehnt und kuschelt er sich komplett an mich, sein Kopf liegt an meinem Hals. Ich halte still. Es ist ein besonderer Moment. Er lässt sich los, legt sein Gewicht voll auf mich, vertraut mir. Und sicher denkt er über all das gar nicht nach, was er tut. Er tut es einfach.
Ist Vertrauen am Ende gar nicht so schwer? Mache ich es mir nur schwer? Denke ich zu viel? Fürchte ich zu viel? Muss ich denn immer alle Risiken abwägen?
Auch Kinder vertrauen nicht blind. Am ersten Tag habe ich ihre zwei Augenpaare auf mir gespürt. Sie haben mich beobachtet. Sie wollten wissen, wie ich bin, ob ich sie mag, mich auf sie einlasse. Und das ist gut so. Vertrauen muss immer wachsen. Auch bei mir.
Die Tage klingen nach, lassen mich nachdenklich zurück. Vertrauen tut gut, ist einladend. Ich spüre die beiden noch immer links und rechts von mir sitzen, sehe sie lauschen, gespannt ins Buch gucken. Aber vielleicht geht es beim Geschichtenvorlesen ohnehin um ganz andere Dinge.
Gern würde ich den beiden zurufen: Bewahrt euer Vertrauen! Und gern würde ich mich bei ihnen bedanken dafür, dass sie mich einfach so in ihr Herz und Leben eingelassen haben. Vielleicht ist Vertrauen ja gar nicht dumm, sondern mutig, weise und sogar ansteckend?
Danke, ihr zwei! Und danke, Gott, dass du Kinder so wunderbar gemacht hast!
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Vertrauen
Zwei Tage bei einer Freundin liegen hinter mir. Zwei Tage Familienalltag, in denen es nicht um die großen Themen ging, dafür um Geschichtenvorlesen und Butzenbauen, um Sandkästen und Herumstromern im Wald. Und ja, es gab auch Tränen wegzutrösten und Geschwisterkämpfe zu schlichten.
Ich fahre dankbar zurück. Berührt. Und ich frage mich: Wie kann es sein, dass das mit dem Vertrauen zwei so kleinen Knirpsen besser gelingt als mir? Haben sie einfach weniger Lebensfrust intus als ich? War ich in dem Alter genauso?
Wir sind im Wald, entdecken kleine Kletten und schmücken und beglücken uns gegenseitig damit. Dann ist es Zeit zum Energienachladen. Wir futtern Trockenfrüchte und Nüsse, kauen genüsslich vor uns hin. Während ich noch sitze, steht irgendwann der Zweijährige hinter mir, ich spüre seine kleine Hand auf meinem Rücken, kurz darauf lehnt und kuschelt er sich komplett an mich, sein Kopf liegt an meinem Hals. Ich halte still. Es ist ein besonderer Moment. Er lässt sich los, legt sein Gewicht voll auf mich, vertraut mir. Und sicher denkt er über all das gar nicht nach, was er tut. Er tut es einfach.
Ist Vertrauen am Ende gar nicht so schwer? Mache ich es mir nur schwer? Denke ich zu viel? Fürchte ich zu viel? Muss ich denn immer alle Risiken abwägen?
Auch Kinder vertrauen nicht blind. Am ersten Tag habe ich ihre zwei Augenpaare auf mir gespürt. Sie haben mich beobachtet. Sie wollten wissen, wie ich bin, ob ich sie mag, mich auf sie einlasse. Und das ist gut so. Vertrauen muss immer wachsen. Auch bei mir.
Die Tage klingen nach, lassen mich nachdenklich zurück. Vertrauen tut gut, ist einladend. Ich spüre die beiden noch immer links und rechts von mir sitzen, sehe sie lauschen, gespannt ins Buch gucken. Aber vielleicht geht es beim Geschichtenvorlesen ohnehin um ganz andere Dinge.
Gern würde ich den beiden zurufen: Bewahrt euer Vertrauen! Und gern würde ich mich bei ihnen bedanken dafür, dass sie mich einfach so in ihr Herz und Leben eingelassen haben. Vielleicht ist Vertrauen ja gar nicht dumm, sondern mutig, weise und sogar ansteckend?
Danke, ihr zwei! Und danke, Gott, dass du Kinder so wunderbar gemacht hast!
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)