20. Sep. 2024 22:01Sylvia Renz
Andacht 21.09.2024
Gedanken zum Thema: Deal
Juda wird Lea als vierter Sohn geboren. Sie freut sich über seine Geburt und nennt ihn „gepriesen“. Tatsächlich setzt er sich öfter mal an die Spitze der Brüder. Er schlägt vor, den verhassten Bruder Josef an Menschenhändler zu verkaufen und daraus Profit zu schlagen. Sie hören auf ihn. Doch dieser Verrat bringt ihnen kein Glück. 20 Silberstücke, unter 10 aufgeteilt, sind kein echter Reichtum. Auch Juda ist mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden. Kann er den Schmerz des Vaters nicht ertragen, als er ihm den bunten, blutbespritzten Mantel Josefs bringt?
Niedergedrückt von der Last der Lüge, belastet von der Erinnerung an den Verrat am Bruder, wird aus dem Gepriesenen ein Getriebener. Er verlässt die Gemeinschaft der Familie, heiratet eine Frau aus der kanaanitischen Kultur, die drei Söhne zur Welt bringt, aber auch dieser „Erfolg“ bringt keinen Frieden.
Die älteren Söhne, zerrissen zwischen zwei Weltanschauungen und Religionen, werden zu gewalttätigen Egoisten. Sie sterben, ohne ihrerseits Söhne zu hinterlassen. Auch Judas Frau stirbt. Als sich Juda „etwas Glück erkauft“, muss er einige Monate später die Schande ertragen, seine eigene Schwiegertochter Tamar geschwängert zu haben. Juda gibt zu: „Sie ist gerechter als ich.“ Sie hat sich die Schwangerschaft durch eine Lüge erschlichen, doch sie schenkt ihm zwei neue Söhne, von denen einer sogar in der Ahnenreihe des Erlösers aufscheint. Was bringt Juda wieder auf den rechten Weg? Dreimal konfrontiert mit Tod in der Familie und dem Beinahemord an Tamar, kehrt er zur Sippe zurück. Und als viele Jahre später sein jüngster Bruder in eine schlimme Klemme gerät, erweist er sich als loyal und solidarisch. Er opfert sich selbst, um den Bruder zu retten.
Seine flammende Rede an den vermeintlich ägyptischen Kanzler Josef treibt mir die Tränen in die Augen! Juda erweist sich als würdiger Vorläufer Jesu und Führer des späteren Gottesvolkes Israel. Welches Wundermittel hat den Getriebenen wieder in den Gepriesenen verwandelt? Es war die Gnade Gottes, die Juda durch das Eingeständnis der eigenen Schuld angenommen hat. Denn es ist Gottes Gnade, die uns wieder in die Gemeinschaft der Gläubigen zurückholt: Sie macht uns zu Kindern Gottes.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Deal
Juda wird Lea als vierter Sohn geboren. Sie freut sich über seine Geburt und nennt ihn „gepriesen“. Tatsächlich setzt er sich öfter mal an die Spitze der Brüder. Er schlägt vor, den verhassten Bruder Josef an Menschenhändler zu verkaufen und daraus Profit zu schlagen. Sie hören auf ihn. Doch dieser Verrat bringt ihnen kein Glück. 20 Silberstücke, unter 10 aufgeteilt, sind kein echter Reichtum. Auch Juda ist mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden. Kann er den Schmerz des Vaters nicht ertragen, als er ihm den bunten, blutbespritzten Mantel Josefs bringt?
Niedergedrückt von der Last der Lüge, belastet von der Erinnerung an den Verrat am Bruder, wird aus dem Gepriesenen ein Getriebener. Er verlässt die Gemeinschaft der Familie, heiratet eine Frau aus der kanaanitischen Kultur, die drei Söhne zur Welt bringt, aber auch dieser „Erfolg“ bringt keinen Frieden.
Die älteren Söhne, zerrissen zwischen zwei Weltanschauungen und Religionen, werden zu gewalttätigen Egoisten. Sie sterben, ohne ihrerseits Söhne zu hinterlassen. Auch Judas Frau stirbt. Als sich Juda „etwas Glück erkauft“, muss er einige Monate später die Schande ertragen, seine eigene Schwiegertochter Tamar geschwängert zu haben. Juda gibt zu: „Sie ist gerechter als ich.“ Sie hat sich die Schwangerschaft durch eine Lüge erschlichen, doch sie schenkt ihm zwei neue Söhne, von denen einer sogar in der Ahnenreihe des Erlösers aufscheint. Was bringt Juda wieder auf den rechten Weg? Dreimal konfrontiert mit Tod in der Familie und dem Beinahemord an Tamar, kehrt er zur Sippe zurück. Und als viele Jahre später sein jüngster Bruder in eine schlimme Klemme gerät, erweist er sich als loyal und solidarisch. Er opfert sich selbst, um den Bruder zu retten.
Seine flammende Rede an den vermeintlich ägyptischen Kanzler Josef treibt mir die Tränen in die Augen! Juda erweist sich als würdiger Vorläufer Jesu und Führer des späteren Gottesvolkes Israel. Welches Wundermittel hat den Getriebenen wieder in den Gepriesenen verwandelt? Es war die Gnade Gottes, die Juda durch das Eingeständnis der eigenen Schuld angenommen hat. Denn es ist Gottes Gnade, die uns wieder in die Gemeinschaft der Gläubigen zurückholt: Sie macht uns zu Kindern Gottes.
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