Andacht 21. Mai 2025
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Bibel
Glauben

20. Mai 2025 22:01Bruno Liske

Andacht 21. Mai 2025

Gedanken zum Thema: Tröster

Der Wartesaal im Zentrum der Augenärzte war voll. Mir gegenüber saß eine junge Mutter mit ihrem etwa zwei Jahre alten Töchterchen. Die Kleine war auf dem Schoß der Mutter nicht zu halten. Quicklebendig lief sie hin und her. Jeder freute sich über die willkommene Ablenkung. Aber plötzlich waren wir alle erschrocken, denn die Kleine war mitten im Raum hingefallen. Die Mutter sprang auf und rannte zu ihrem Kind, nahm es in den Arm und tröstete es.

Ist das ein Bild für Gott und mich? Gleicht mein Leben nicht auch dem kleinen Mädchen? So wie die Mutter ihr Kind mitgenommen hat, so nimmt mich auch mein himmlischer Vater mit. Es ist sein Weg mit mir! Gott führt mich durch das irdische Leben. Ich weiß, ich bin nicht allein, Gott ist bei mir und behütet mich. Das hat auch die Mutter mit ihrem Kind getan. Sie hat aufgepasst und immer wieder mit der Kleinen gesprochen. Wir Anwesenden konnten nicht hören, was sie zu ihrem Kind gesagt hat, aber wir alle wussten, sie wollte, dass ihrem Töchterchen nichts passiert.

Auch ich werde beobachtet von meinem Umfeld aus Familie, Freunden und Bekannten. Sie alle sind an mir interessiert. Und wenn mein Leben mal holprig wird und nicht alles glatt läuft, dann registrieren sie das und wünschen mir Gottes Bewahrung und Segen. Aber ist Gott für mich zuständig wie eine Mutter für ihr Kind?

Manchmal erlebe ich, wie Gott bei mir ist und seine Hand über mich hält. Dann aber gibt es in meinem Leben auch Situationen, in denen Gott scheinbar abwesend ist und mir fehlt. Warum bin ich in eine Krise geraten? Warum hat Gott nicht auf mich aufgepasst? Warum greift er nicht ein? Wir alle kennen diese Fragen.

Ich bin sicher, die Mutter hatte ihrem Kind eingeschärft, vorsichtig zu sein. Hinweise und Ermahnungen gehören zur Erziehung, sind aber keine Garantie, dass nie etwas passiert.

Gott hatte Adam und Eva vor der Gefahr gewarnt. Der Sündenfall ist unser Fehler. Nun müssen wir die Folgen tragen: die Schmerzen bei der Geburt, den Ärger mit dem Unkraut, das Schuften auf dem Acker, den Niedergang der Moral, die Zunahme des Bösen und am Ende den Tod. Das betrifft alle Menschen ohne Ausnahme. Auch gläubige Menschen müssen auf dieser Erde damit leben. Aber wir haben eine darüber hinausgehende Hoffnung und uns gilt die Verheißung: „Ich bin bei dir!“

Zum Bibelvers: 4. Mose 6,24

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