
21. Sep. 2025 22:01Thomas Domanyi
Andacht 22. September 2025
Gedanken zum Thema: Dank
Ist das eine Ermahnung, Anordnung, Ermutigung, ein Befehl, Zuruf oder ein tröstendes Wort? Der griechische Ausdruck parakalò, den Paulus der obigen Bitte mehrmals voranstellt, lässt all die aufgezählten Übersetzungsmöglichkeiten zu. Geht man davon aus, dass man Dankbarkeit weder anordnen noch befehlen kann, dann sind wir mit dem Begriff Ermutigung vielleicht am besten bedient. Paulus verweist die Gläubigen auf die Möglichkeit einer positiven Grundhaltung, mit der das Leben viel besser und schöner sein kann als bei einer auf sich selbst bezogenen Lebensweise. „Pflegt eine dankbare Grundhaltung“, sagt er. Er sagt es allerdings mit Nachdruck. Unser Leben in Dankbarkeit ist der Wille Gottes. Eine solche Grundhaltung geschieht in Jesus Christus, der sich selbst der Welt geschenkt hat.
Wie ist das zu verstehen? – Wer dankt, der denkt. Denn ein Dankeswort hat einen Adressaten. Dem Dank geht eine Wohltat voraus, die man von jemandem erfahren hat. Wem eine Gesinnung der Dankbarkeit eigen ist, der empfängt die Güter des Lebens – seien es Essen und Trinken, Sonne und Regen, Freundschaft und Familie, ein schönes Fest, eine gelungene Aufgabe – als wohltätige Zuwendung, die einen in Richtung Du auf den Weg bringt und für andere da sein lässt. Das offenbart sich, wo manch ein Geehrter die Glückwünsche bescheiden kommentiert: „Ich werde das Kompliment an meine Eltern/an meine Lehrer/an mein Team weitergeben.“
Es stimmt, dass Dankbarkeit nicht befohlen werden kann, sondern im Inneren heranreifen muss. Kleine Kinder etwa empfangen mit der größten Selbstverständlichkeit, ohne zu danken. Sie haben eine natürliche Art, etwas anzunehmen. Sie empfangen, was ihnen zusteht, einfach weil sie noch Kinder sind. Das ist in Ordnung. Doch in dem Maße, wie sie heranreifen und begreifen können, dass auch Wohltaten bei aller Liebe mit Aufwand verbunden sind, ist ihnen das Bitten und Danken beizubringen, um sie auf diese Weise auf den Weg zu einer du-orientierten Grundhaltung zu bringen. Eines Tages entdecken sie: Es ist nicht alles selbstverständlich. Doch vorerst danken sie vielleicht mit einem Staunen, einem Lächeln oder leuchtenden Augen. Das ist ein guter Anfang.
Zum Bibelvers: 1. Thessalonicher 5,18
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Dank
Ist das eine Ermahnung, Anordnung, Ermutigung, ein Befehl, Zuruf oder ein tröstendes Wort? Der griechische Ausdruck parakalò, den Paulus der obigen Bitte mehrmals voranstellt, lässt all die aufgezählten Übersetzungsmöglichkeiten zu. Geht man davon aus, dass man Dankbarkeit weder anordnen noch befehlen kann, dann sind wir mit dem Begriff Ermutigung vielleicht am besten bedient. Paulus verweist die Gläubigen auf die Möglichkeit einer positiven Grundhaltung, mit der das Leben viel besser und schöner sein kann als bei einer auf sich selbst bezogenen Lebensweise. „Pflegt eine dankbare Grundhaltung“, sagt er. Er sagt es allerdings mit Nachdruck. Unser Leben in Dankbarkeit ist der Wille Gottes. Eine solche Grundhaltung geschieht in Jesus Christus, der sich selbst der Welt geschenkt hat.
Wie ist das zu verstehen? – Wer dankt, der denkt. Denn ein Dankeswort hat einen Adressaten. Dem Dank geht eine Wohltat voraus, die man von jemandem erfahren hat. Wem eine Gesinnung der Dankbarkeit eigen ist, der empfängt die Güter des Lebens – seien es Essen und Trinken, Sonne und Regen, Freundschaft und Familie, ein schönes Fest, eine gelungene Aufgabe – als wohltätige Zuwendung, die einen in Richtung Du auf den Weg bringt und für andere da sein lässt. Das offenbart sich, wo manch ein Geehrter die Glückwünsche bescheiden kommentiert: „Ich werde das Kompliment an meine Eltern/an meine Lehrer/an mein Team weitergeben.“
Es stimmt, dass Dankbarkeit nicht befohlen werden kann, sondern im Inneren heranreifen muss. Kleine Kinder etwa empfangen mit der größten Selbstverständlichkeit, ohne zu danken. Sie haben eine natürliche Art, etwas anzunehmen. Sie empfangen, was ihnen zusteht, einfach weil sie noch Kinder sind. Das ist in Ordnung. Doch in dem Maße, wie sie heranreifen und begreifen können, dass auch Wohltaten bei aller Liebe mit Aufwand verbunden sind, ist ihnen das Bitten und Danken beizubringen, um sie auf diese Weise auf den Weg zu einer du-orientierten Grundhaltung zu bringen. Eines Tages entdecken sie: Es ist nicht alles selbstverständlich. Doch vorerst danken sie vielleicht mit einem Staunen, einem Lächeln oder leuchtenden Augen. Das ist ein guter Anfang.
Zum Bibelvers: 1. Thessalonicher 5,18
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)