Andacht 25.08.2024
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Bibel
Glauben

Aug 24, 2024, 10:01 PMGünther Machel

Andacht 25.08.2024

Gedanken zum Thema: Hoffnungsstur

Die Landesbischöfin der evangelischen Kirche in Baden, Heike Springhart, hat einen Begriff geprägt, den ich bis dahin noch nie gehört hatte und der mir seither nicht mehr aus dem Kopf geht: „hoffnungsstur“. Ist es nicht genau das, was der Schreiber des Hebräerbriefes sagt? „Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken.“ Anders ausgedrückt: Seid hoffnungsstur. Lasst euch nicht irremachen, auch wenn „in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist“ (2 Ptr 3,3–4). Bleibt hoffnungsstur! Mit diesem Begriff ist auch präzise zusammengefasst, was der Apostel Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Rom vor fast 2000 Jahren schrieb: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet“ (Röm 12,12).

Dabei muss ich an die Millionen Christen denken, die heute in Afghanistan, Nordkorea und vielen anderen Ländern unter Benachteiligung und Verfolgung leiden, weil sie sich zu Jesus bekennen. Es wird ihnen verboten, Gottesdienste zu besuchen oder sich zum Gebet zu versammeln. Andere werden wegen ihres Glaubens inhaftiert, gefoltert oder sogar ermordet. Trotz aller Verfolgung und Bedrängnis halten sie fest an der Hoffnung auf die Erfüllung der Verheißungen Jesu. Sie sind hoffnungsstur, auch wenn es sie das Leben kosten kann.

Und wie geht es uns? Wir leben in einer Umwelt, die uns ganz anders herausfordert. Wir haben zwar alle Freiheiten, unseren Glauben auszuleben – aber allein die unzähligen Freizeit- und Vergnügungsangebote machen es möglich, dass unser Interesse an Bibel, Gemeinde und Glaubenszeugnis förmlich erstickt wird.

Wir werden mit so vielen Dingen konfrontiert, dass oft keine oder nur wenig Zeit zur geistlichen Stille und Besinnung bleibt. Ich möchte mir im Blick auf Jesus in dieser Zeit diese Hoffnungssturheit bewahren. Was in Afghanistan und anderen Ländern möglich ist, soll auch bei uns Wirklichkeit sein. Ich wünsche mir, dass unsere Gemeinden trotz der Einschnitte in der Pandemiezeit nicht aufhören, Gott zu loben, und hoffnungsstur bleiben.

Zum Bibelvers: Hebräer 10,23

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