Andacht 29.05.2024
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Bibel
Glauben

May 28, 2024, 10:01 PMHartwig Lüpke

Andacht 29.05.2024

Gedanken zum Thema: Schuld

Schuld zugeben zu müssen gehört nicht gerade zu den leichtesten Übungen. Schuld zugeben zu können gehört aber zu den entscheidenden Angeboten unseres Erlösers. Es findet sich in den Gebeten derer, die Jesus nachfolgen; es befreit und ist eine der tiefgreifendsten Erfahrungen eines Menschen, der unter seinem Versagen und seiner Schuld leidet. Im Licht Gottes verliert die Sünde ihre Macht und wird als bereits besiegt entlarvt.

Ein mitbetender Seelsorger kann sich als besondere Hilfe erweisen, weil es uns Überwindung kostet, unser Fehlverhalten vor einem anderen auszusprechen und vor Gott zu bringen. Dabei steht im gemeinsamen Gebet jemand an unserer Seite, der mit uns die Sünde ernst nimmt, der uns aber zugleich aufgrund des Wortes Gottes im Namen und Auftrag Jesu Vergebung zuspricht, Ermutigung schenkt und Fürbitte zusagt. Die Erfahrung zeigt ebenfalls, dass solch ein Bekennen zu Freude und Erleichterung führt, die man kaum für möglich gehalten hätte. Das Zweiergebet muss nicht sein; wenn es aber gewagt wird und wenn die Kraft der Gemeinschaft erfahren wird, gibt es eine Gnaden- und Glaubenserfahrung, die man als reinigend, heilend und wie eine Neugeburt erfährt.

Gott ist barmherzig, gnädig und nicht nachtragend. Er möchte uns vergeben, und Johannes begründet das damit, dass der Herr treu und gerecht ist. Der treue Gott vergibt, weil er zu seinen Verheißungen steht. Aber wieso ist Gott gerecht, wenn er unsere Schuld auslöscht? Christus hat unsere Sünde, unsere Ungerechtigkeit auf sich genommen und damit auch das Gericht und den Tod. Nun sind wir frei, wir sind erlöst. Gott ist also gerecht, wenn er uns unsere Schuld nicht noch einmal anlastet, weil sie ja schon getilgt ist.

In der Vergebung erfahren wir: Christus ist unsere Gerechtigkeit. Das ist das Wunder der Erlösung und eines befreiten Lebens an seiner Hand.

Herr, lass uns immer wieder den Mut finden, unsere Fehler zuzugeben und sie vergeben zu lassen, weil du uns deine Gnade und ein befreites, friedliches Leben schenken willst.

Zum Bibelvers: 1. Johannes 1,9

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