Andacht 29.11.2024
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Bibel
Glauben

28. Nov. 2024 23:01Horst Jenne

Andacht 29.11.2024

Gedanken zum Thema: Selbstannahme

Gott und den Nächsten zu lieben, das ist okay. Aber sich selbst zu lieben sei egoistisch, ja sogar arrogant, und missfiele Gott? So denken manchmal auch Christen. Sie beklagen ihre Charakterdefizite, mangelnde Intelligenz, äußerliche Aspekte wie Übergewicht, Alter oder Augenfarbe. Manches wird als störend empfunden, denn im Vergleich mit anderen wähnt man sie besser, intelligenter, begabter und attraktiver. Am liebsten möchte man sich in sein Schneckenhäuschen zurückziehen und sich bedauern.

Doch dieses Gebot von Jesus kann nur erfüllen, wer sich selbst angenommen hat, so wie er ist. Aus dieser Lebensgrundhaltung heraus entsteht dann Liebe zu Gott und zum Nächsten. Selbstannahme und Selbstliebe ergänzen einander und können nicht getrennt werden. Die Selbstliebe hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern bedeutet, sich anzunehmen, wie Gott einen geschaffen hat. Wer sich so akzeptieren kann, lernt, zu vielen Bereichen seines Lebens Ja zu sagen: zu seinen Gaben, Schwächen, Grenzen, zu seinem Geschlecht und zu seinem Aussehen, zu seiner familiären Situation, in die Gott einen hineingestellt hat, und dem damit verbundenen sozialen Umfeld, zu seinen körperlichen Schwächen und Leid.

Manche Menschen nehmen sich an, solange sie Erfolg haben, gebraucht werden, beliebt sind oder im Mittelpunkt des Interesses stehen. Doch wenn niemand sie beachtet, beginnen sie zu verzweifeln. Bei ihnen wird deutlich, dass sie sich selbst nicht lieben. Sie haben ihre Existenz auf Anerkennung gebaut und ihr Selbstwertgefühl daraus gezogen. Wenn wir unser Leben auf ein tragfähiges Fundament – auf Gott – stellen, dann gelingt auch die Selbstliebe. Der Schöpfer und Erlöser will unser Wesen so verändern, dass wir in einem konstanten Wachstumsprozess lernen, uns so zu akzeptieren, wie er uns geschaffen hat. Von uns aus ist das unmöglich, aber er selbst möchte es durch seinen Heiligen Geist in uns bewirken.

Zum Bibelvers: Matthäus 22,37–39

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