30. Sep. 2023 22:01Chantal J. Klingbeil
Andacht 01.10.2023
Gedanken zum Thema: Danke
Meine Eltern erzählen mir, dass ich schon als Zweijährige sehr gut sprechen konnte. Ich wusste, wie man „Danke schön“ sagte, und war eigentlich ein sehr dankbares Kind – bis zu einem bestimmten Tag. Ich wollte gern einen Apfel essen und bat meine Mutter darum. Meine Mutter gab mir den Apfel lächelnd, aber anstatt „Danke schön“ zu sagen, schaute ich sie nur an und wollte mir den Apfel schnappen. Dieser herausfordernde Blick sprach Bände. Er sagte: „Das ist mein Apfel; jetzt habe ich ihn – er gehört mir!“ Der Blick sagte genau das Gegenteil von dem, was „Danke schön“ bedeutet.
Meine Mutter wusste das und stellte sich der Herausforderung. Sie nahm den Apfel aus meiner Hand und fragte: „Was sagt man?“ Ich wollte partout nicht „Danke schön“ sagen und so legte meine Mutter den Apfel wieder zu den anderen Früchten. Aber ich wollte den Apfel immer noch und bat erneut darum. Wieder weigerte ich mich, „Danke schön“ zu sagen. Ich wundere mich, woher das kam, da ich ja erst zwei Jahre alt war. Ich wollte den Apfel auf meine Weise bekommen. Mit meinem kindlichen Dickkopf tat ich, was wir eigentlich alle automatisch machen – wir wollen etwas zu unseren Konditionen tun.
Unzufriedenheit und Undankbarkeit sind die grundlegenden Haltungen unserer Kultur. Wir sind niemals glücklich mit dem, was wir haben. Wir erleben einen Hunger nach mehr Dingen, der nicht gestillt werden kann. Und das ist genau der Moment, in dem Gott uns etwas anderes schenken möchte. Er möchte uns Frieden schenken. Er möchte unseren Herzenshunger stillen. Aber um das hinzukriegen, lädt er uns ein, eine radikale Veränderung unserer Einstellung zu erleben. Er möchte uns eine Grundeinstellung des Dankens schenken.
Zum Glück gab meine Mutter nicht auf. Eine Stunde später saßen wir beide weinend auf dem Boden unter dem Küchentisch. Endlich erweichte die liebevolle und feste Geduld meiner Mutter mein hartes Herz: „Danke, Mummy!“
Gott will uns mehr als einen Apfel geben. Er möchte unsere undankbaren Herzen von Grund auf erneuern.
Zum Bibelvers: Philipper 4,6
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Danke
Meine Eltern erzählen mir, dass ich schon als Zweijährige sehr gut sprechen konnte. Ich wusste, wie man „Danke schön“ sagte, und war eigentlich ein sehr dankbares Kind – bis zu einem bestimmten Tag. Ich wollte gern einen Apfel essen und bat meine Mutter darum. Meine Mutter gab mir den Apfel lächelnd, aber anstatt „Danke schön“ zu sagen, schaute ich sie nur an und wollte mir den Apfel schnappen. Dieser herausfordernde Blick sprach Bände. Er sagte: „Das ist mein Apfel; jetzt habe ich ihn – er gehört mir!“ Der Blick sagte genau das Gegenteil von dem, was „Danke schön“ bedeutet.
Meine Mutter wusste das und stellte sich der Herausforderung. Sie nahm den Apfel aus meiner Hand und fragte: „Was sagt man?“ Ich wollte partout nicht „Danke schön“ sagen und so legte meine Mutter den Apfel wieder zu den anderen Früchten. Aber ich wollte den Apfel immer noch und bat erneut darum. Wieder weigerte ich mich, „Danke schön“ zu sagen. Ich wundere mich, woher das kam, da ich ja erst zwei Jahre alt war. Ich wollte den Apfel auf meine Weise bekommen. Mit meinem kindlichen Dickkopf tat ich, was wir eigentlich alle automatisch machen – wir wollen etwas zu unseren Konditionen tun.
Unzufriedenheit und Undankbarkeit sind die grundlegenden Haltungen unserer Kultur. Wir sind niemals glücklich mit dem, was wir haben. Wir erleben einen Hunger nach mehr Dingen, der nicht gestillt werden kann. Und das ist genau der Moment, in dem Gott uns etwas anderes schenken möchte. Er möchte uns Frieden schenken. Er möchte unseren Herzenshunger stillen. Aber um das hinzukriegen, lädt er uns ein, eine radikale Veränderung unserer Einstellung zu erleben. Er möchte uns eine Grundeinstellung des Dankens schenken.
Zum Glück gab meine Mutter nicht auf. Eine Stunde später saßen wir beide weinend auf dem Boden unter dem Küchentisch. Endlich erweichte die liebevolle und feste Geduld meiner Mutter mein hartes Herz: „Danke, Mummy!“
Gott will uns mehr als einen Apfel geben. Er möchte unsere undankbaren Herzen von Grund auf erneuern.
Zum Bibelvers: Philipper 4,6
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)