
2. Aug. 2025 22:01Stephanie Kelm
Andacht 03. August 2025
Gedanken zum Thema: Wohlgefallen
Hat Gott Wohlgefallen an mir? Der Text sagt es, aber so richtig kann ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden. Das Gefühl dazu ist mir fremd. Viel öfter denke ich, ich müsste gottgefälliger leben und einen wesentlich besseren „Auftritt“ hinlegen.
„Denn Gott hat Wohlgefallen an seinem Volk …“, also auch an mir. Darf ich diesen Text ernstnehmen? Auch der Rest des Verses relativiert die Aussage nicht, sondern verstärkt sie eher: „… er hilft den Elenden herrlich“. Gottes Gefallen lässt sich also nicht davon irritieren, wie ich bin!
Warum gefalle ich Gott? Es kann nicht daran liegen, dass ich so glänze. Das tue ich nicht. Das mit dem Elend trifft es eher. Gott weiß, dass ich es nicht hinkriege. Wo aber holt er sein Gefallen her? Wieso gefalle ich ihm? Macht Gott die Liebe blind?
Ich stoße beim Nachdenken auf einen weiteren Gefall-Text: „Es hat dem Herrn gefallen, euch zu seinem Volk zu machen“ (1 Sam 12,22). Gott manövriert sich selbst in diese ganze Geschichte hinein. Es gefällt ihm, sich mit mir zu verbinden. Er macht mir den Heiratsantrag. Er verheiratet sich mit meinem Elend. Freiwillig.
Der Gedanke, dass ich Gott gefalle, berührt mich. Fast verwundert stelle ich Gott die Frage: Gott, meinst du das wirklich so? Gefalle ich dir? Magst du mich so sehr? Ich spüre, wie besonders das für mich ist.
Gott mag mich. Das streichelt auf gute Weise mein Selbst, lässt mich ein bisschen größer werden, ein bisschen aufrechter stehen. Gott mag mich! Und ein bisschen habe ich gerade den Eindruck, es macht mich stolz, dass Gott mich mag. Ich könnte glatt durch die Straße rennen und rufen: „Guckt her! Gott mag mich!“
Was wäre, wenn Gott genau das immer und immer wieder sagen würde: „Ich mag dich.“ Und was wäre, wenn alles Tun Gottes genau dadurch angetrieben wäre: Dass es Gott gefällt, was er für mich tut. Dass er es gern für mich tut. Dass es ihm gefällt, dass ich sein Kind bin.
Dass es ihm gefällt, mir zu helfen, mich zu retten, mir Gutes zu tun.
Die Bibel sagt genau das: Gott mag mich. Alles, was er für mich tut, tut er gern. Es gefällt ihm. Ich gefalle ihm. An diesen Gedanken muss ich mich wohl erst noch gewöhnen.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Wohlgefallen
Hat Gott Wohlgefallen an mir? Der Text sagt es, aber so richtig kann ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden. Das Gefühl dazu ist mir fremd. Viel öfter denke ich, ich müsste gottgefälliger leben und einen wesentlich besseren „Auftritt“ hinlegen.
„Denn Gott hat Wohlgefallen an seinem Volk …“, also auch an mir. Darf ich diesen Text ernstnehmen? Auch der Rest des Verses relativiert die Aussage nicht, sondern verstärkt sie eher: „… er hilft den Elenden herrlich“. Gottes Gefallen lässt sich also nicht davon irritieren, wie ich bin!
Warum gefalle ich Gott? Es kann nicht daran liegen, dass ich so glänze. Das tue ich nicht. Das mit dem Elend trifft es eher. Gott weiß, dass ich es nicht hinkriege. Wo aber holt er sein Gefallen her? Wieso gefalle ich ihm? Macht Gott die Liebe blind?
Ich stoße beim Nachdenken auf einen weiteren Gefall-Text: „Es hat dem Herrn gefallen, euch zu seinem Volk zu machen“ (1 Sam 12,22). Gott manövriert sich selbst in diese ganze Geschichte hinein. Es gefällt ihm, sich mit mir zu verbinden. Er macht mir den Heiratsantrag. Er verheiratet sich mit meinem Elend. Freiwillig.
Der Gedanke, dass ich Gott gefalle, berührt mich. Fast verwundert stelle ich Gott die Frage: Gott, meinst du das wirklich so? Gefalle ich dir? Magst du mich so sehr? Ich spüre, wie besonders das für mich ist.
Gott mag mich. Das streichelt auf gute Weise mein Selbst, lässt mich ein bisschen größer werden, ein bisschen aufrechter stehen. Gott mag mich! Und ein bisschen habe ich gerade den Eindruck, es macht mich stolz, dass Gott mich mag. Ich könnte glatt durch die Straße rennen und rufen: „Guckt her! Gott mag mich!“
Was wäre, wenn Gott genau das immer und immer wieder sagen würde: „Ich mag dich.“ Und was wäre, wenn alles Tun Gottes genau dadurch angetrieben wäre: Dass es Gott gefällt, was er für mich tut. Dass er es gern für mich tut. Dass es ihm gefällt, dass ich sein Kind bin.
Dass es ihm gefällt, mir zu helfen, mich zu retten, mir Gutes zu tun.
Die Bibel sagt genau das: Gott mag mich. Alles, was er für mich tut, tut er gern. Es gefällt ihm. Ich gefalle ihm. An diesen Gedanken muss ich mich wohl erst noch gewöhnen.
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