
4. Aug. 2025 22:01Manuela Hübler
Andacht 05. August 2025
Gedanken zum Thema: erbarmen
Ich wartete im Auto vor dem Supermarkt, während mein Mann fürs Abendbrot einkaufte. Mein Blick wanderte zum Ladeneingang. Daneben saß ein Mann auf dem dreckigen Boden. Vor ihm eine Schale. Er bettelte um Geld. Mit Mitleid und Nervosität im Bauch stieg ich aus dem Auto und warf schnell ein Geldstück in das Gefäß. Zügig ging ich zurück zum Auto. Kurz darauf kam mein Mann aus dem Supermarkt. Auch er sah den Bettler. Auch er kramte ein Geldstück aus seiner Tasche. Doch dann tat er etwas, was mein Herz bewegte: Er beugte sich zu dem Mann herunter, berührte ihn sanft am Arm und sprach freundlich mit ihm. Er hatte sich über den „Armen erbarmt“, so wie es der Sprüchetext meint.
In der Bibel werden wir mehrmals dazu aufgefordert, uns den Armen der Gesellschaft zuzuwenden, denn Gott hatte sie schon immer besonders im Blick. Jesus, der Sohn Gottes, war sich nie zu schade, Zeit mit denen zu verbringen, die sonst keiner wertschätzte. Er diente den Verachteten und Ausgegrenzten.
Wenn ich die biblische Aufforderung lese, frage ich mich, wer die Armen in meinem Umfeld sind. Ist damit vielleicht die einsame alte Nachbarin gemeint oder der Freund, der gerade einen geliebten Menschen verloren hat? Und wie kann ich ihnen Gutes tun?
Manchmal profitieren die Armen der Gesellschaft tatsächlich von unserer finanziellen Unterstützung, doch ganz oft brauchen sie mehr als das: einen Menschen, der ihnen zuhört und ihre Not wahrnimmt; einen Menschen, der sich nicht aus Unsicherheit abwendet, sondern sich überwindet und sich zu ihnen in den Dreck setzt.
Der heutige Bibelvers spricht sogar von einem Segen, der auf solcher Hilfe liegt: „Der HERR wird es reich belohnen“ (Hfa). Wie wichtig muss Gott dieses Thema sein, wenn er sogar eine Belohnung dafür bereithält?
Ich bin so dankbar, dass Gott ein Gott ist, der soziale Ungerechtigkeiten wahrnimmt und verändern möchte, der uns in die Verantwortung nimmt und zum Handeln auffordert.
Gott, öffne meine Augen für die Armen, die meine Wege kreuzen. Schenke mir Mut und Weisheit in den Begegnungen mit ihnen. Hilf mir, deine Liebe weiterzutragen.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: erbarmen
Ich wartete im Auto vor dem Supermarkt, während mein Mann fürs Abendbrot einkaufte. Mein Blick wanderte zum Ladeneingang. Daneben saß ein Mann auf dem dreckigen Boden. Vor ihm eine Schale. Er bettelte um Geld. Mit Mitleid und Nervosität im Bauch stieg ich aus dem Auto und warf schnell ein Geldstück in das Gefäß. Zügig ging ich zurück zum Auto. Kurz darauf kam mein Mann aus dem Supermarkt. Auch er sah den Bettler. Auch er kramte ein Geldstück aus seiner Tasche. Doch dann tat er etwas, was mein Herz bewegte: Er beugte sich zu dem Mann herunter, berührte ihn sanft am Arm und sprach freundlich mit ihm. Er hatte sich über den „Armen erbarmt“, so wie es der Sprüchetext meint.
In der Bibel werden wir mehrmals dazu aufgefordert, uns den Armen der Gesellschaft zuzuwenden, denn Gott hatte sie schon immer besonders im Blick. Jesus, der Sohn Gottes, war sich nie zu schade, Zeit mit denen zu verbringen, die sonst keiner wertschätzte. Er diente den Verachteten und Ausgegrenzten.
Wenn ich die biblische Aufforderung lese, frage ich mich, wer die Armen in meinem Umfeld sind. Ist damit vielleicht die einsame alte Nachbarin gemeint oder der Freund, der gerade einen geliebten Menschen verloren hat? Und wie kann ich ihnen Gutes tun?
Manchmal profitieren die Armen der Gesellschaft tatsächlich von unserer finanziellen Unterstützung, doch ganz oft brauchen sie mehr als das: einen Menschen, der ihnen zuhört und ihre Not wahrnimmt; einen Menschen, der sich nicht aus Unsicherheit abwendet, sondern sich überwindet und sich zu ihnen in den Dreck setzt.
Der heutige Bibelvers spricht sogar von einem Segen, der auf solcher Hilfe liegt: „Der HERR wird es reich belohnen“ (Hfa). Wie wichtig muss Gott dieses Thema sein, wenn er sogar eine Belohnung dafür bereithält?
Ich bin so dankbar, dass Gott ein Gott ist, der soziale Ungerechtigkeiten wahrnimmt und verändern möchte, der uns in die Verantwortung nimmt und zum Handeln auffordert.
Gott, öffne meine Augen für die Armen, die meine Wege kreuzen. Schenke mir Mut und Weisheit in den Begegnungen mit ihnen. Hilf mir, deine Liebe weiterzutragen.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)