
9. Okt. 2025 22:01Udo Worschech
Andacht 10. Oktober 2025
Gedanken zum Thema: Durchatmen
Wenn wir in der U-Bahn, im Bus oder in einer Limousine sitzen, das Telefon gerade schweigt und die Sekretärin mit ihrem Terminkalender einen Augenblick verschwunden ist, dann sollten wir einmal nicht nach unserer Zeitung oder dem Handy greifen. Sondern dann sollten wir einmal Atem holen und sagen: „Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Das gibt Distanz und Frieden.
Keine Sorge, ich bin nicht weltfremd; ich habe einen kritischen Geist und außerdem Gefühl, Gemüt und Fantasie. Aber halte ich noch still, damit ein ganz anderer mich mit seinem Geist durchdringen und mir den Sinn für die wahren Dringlichkeitsstufen des Lebens geben kann? Wenn wir diese kleine Übung immer wieder anstellen, werden wir schon bald erfahren, dass das kein mystisches Getue ist und erst recht keine innere Emigration, durch die wir uns den täglichen Pflichten entzögen. Im Gegenteil, wir werden auch unserem Beruf und Alltag ganz neu zurückgegeben, wir werden zu Realisten in einem neuen Stil, denn wir wissen um das Große und das Kleine, wir wissen das Eigentliche und das Uneigentliche zu unterscheiden. Der gemütvolle Landwirt im Markustext fühlte sich umfangen von der verlässlichen Treue Gottes und gegründet auf Fundamente, wie sie die täglich wirbelnde Routine niemals zur Verfügung stellen kann.
Blinder Aktionismus ist weltfremd, obwohl er sich kalt und nüchtern an Tatsachen zu orientieren scheint. Wer aber das Geheimnis der still wachsenden Saat begriffen hat und wie der Bauer des Gleichnisses, nachdem er das Seinige tat, noch einmal grüßend über die Felder sieht und sich in Gottes Namen schlafen legt, der tut das Frömmste und auch das Klügste.
Denn Frömmigkeit und Klugheit hängen enger zusammen, als unsere Schulweisheit es manchmal vermuten lässt.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Durchatmen
Wenn wir in der U-Bahn, im Bus oder in einer Limousine sitzen, das Telefon gerade schweigt und die Sekretärin mit ihrem Terminkalender einen Augenblick verschwunden ist, dann sollten wir einmal nicht nach unserer Zeitung oder dem Handy greifen. Sondern dann sollten wir einmal Atem holen und sagen: „Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Das gibt Distanz und Frieden.
Keine Sorge, ich bin nicht weltfremd; ich habe einen kritischen Geist und außerdem Gefühl, Gemüt und Fantasie. Aber halte ich noch still, damit ein ganz anderer mich mit seinem Geist durchdringen und mir den Sinn für die wahren Dringlichkeitsstufen des Lebens geben kann? Wenn wir diese kleine Übung immer wieder anstellen, werden wir schon bald erfahren, dass das kein mystisches Getue ist und erst recht keine innere Emigration, durch die wir uns den täglichen Pflichten entzögen. Im Gegenteil, wir werden auch unserem Beruf und Alltag ganz neu zurückgegeben, wir werden zu Realisten in einem neuen Stil, denn wir wissen um das Große und das Kleine, wir wissen das Eigentliche und das Uneigentliche zu unterscheiden. Der gemütvolle Landwirt im Markustext fühlte sich umfangen von der verlässlichen Treue Gottes und gegründet auf Fundamente, wie sie die täglich wirbelnde Routine niemals zur Verfügung stellen kann.
Blinder Aktionismus ist weltfremd, obwohl er sich kalt und nüchtern an Tatsachen zu orientieren scheint. Wer aber das Geheimnis der still wachsenden Saat begriffen hat und wie der Bauer des Gleichnisses, nachdem er das Seinige tat, noch einmal grüßend über die Felder sieht und sich in Gottes Namen schlafen legt, der tut das Frömmste und auch das Klügste.
Denn Frömmigkeit und Klugheit hängen enger zusammen, als unsere Schulweisheit es manchmal vermuten lässt.
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