
11. Okt. 2025 22:01Daniela Schnell
Andacht 12. Oktober 2025
Gedanken zum Thema: Meilensteine
Nach 40 Jahren Wüstenwanderung stehen die Israeliten endlich vor ihrem eigentlichen Ziel. Im Rückblick führt ihnen Mose nun erinnerungswürdige Meilensteine vor Augen. Dabei werden die Gebote Gottes hervorgehoben. Wenn Mose einleitend betont, dass wir von Gottes Ordnungen weder etwas wegnehmen noch zufügen sollen, dann stellt sich unweigerlich die Frage, was denn „wegnehmen“ oder „zufügen“ bedeutet. Wann und wo geschieht es und warum werden wir davor gewarnt?
Ein Wegnehmen oder Zufügen von Satzzeichen und Worten, ein Herauslösen einzelner Zitate, all das kann Sinn und Absicht von Texten grundlegend verändern. Mit einem „Steht es nicht geschrieben?“ wurde Jesus häufig konfrontiert. Das zitierte Wort Gottes sollte ihm, dem Sohn Gottes, dabei meistens zum Fallstrick werden. Gottes Wort wurde verwendet, wie es den eigenen Interessen diente. Der tiefe Inhalt, die zugrunde liegende Absicht Gottes, die Einladung, ihm im Wort zu begegnen, schienen nebensächlich.
Wie leicht stehen auch wir in der Gefahr, einzelne Bibeltexte aus dem Gesamtzusammenhang zu lösen, sie zu überhöhen oder als Rechtfertigung für unsere Theoriegebilde zu verwenden. Wie kann uns das richtige Hören, das zum Verstehen führt und unseren Glauben stärkt, gelingen? Voraussetzung hierfür ist es, in Beziehung zu Gott zu treten. Seine Einladung steht fest, doch nehme ich diese Einladung an? Bitte ich um seinen Geist, bevor ich in seinem Wort lese? Oder lese ich einzig und allein mit meiner „Brille“ und meiner engen Perspektive? Sein Wort kann sich, in all seiner Fülle, erst dann entfalten, wenn uns der Heilige Geist leitet. Nicht umsonst musste Jesus der damaligen Führungselite des jüdischen Volkes sagen: „Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint, durch sie das ewige Leben zu finden. Aber gerade die Schrift weist auf mich hin. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, obwohl ihr bei mir das Leben finden würdet“ (Joh 5,39-40 NGÜ).
Gott möchte sich uns auch heute offenbaren, uns begegnen, uns mit seinem Wort beschenken. Bitten wir um den Heiligen Geist und lassen uns darauf ein, um neu von ihm und über ihn zu lernen.
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Meilensteine
Nach 40 Jahren Wüstenwanderung stehen die Israeliten endlich vor ihrem eigentlichen Ziel. Im Rückblick führt ihnen Mose nun erinnerungswürdige Meilensteine vor Augen. Dabei werden die Gebote Gottes hervorgehoben. Wenn Mose einleitend betont, dass wir von Gottes Ordnungen weder etwas wegnehmen noch zufügen sollen, dann stellt sich unweigerlich die Frage, was denn „wegnehmen“ oder „zufügen“ bedeutet. Wann und wo geschieht es und warum werden wir davor gewarnt?
Ein Wegnehmen oder Zufügen von Satzzeichen und Worten, ein Herauslösen einzelner Zitate, all das kann Sinn und Absicht von Texten grundlegend verändern. Mit einem „Steht es nicht geschrieben?“ wurde Jesus häufig konfrontiert. Das zitierte Wort Gottes sollte ihm, dem Sohn Gottes, dabei meistens zum Fallstrick werden. Gottes Wort wurde verwendet, wie es den eigenen Interessen diente. Der tiefe Inhalt, die zugrunde liegende Absicht Gottes, die Einladung, ihm im Wort zu begegnen, schienen nebensächlich.
Wie leicht stehen auch wir in der Gefahr, einzelne Bibeltexte aus dem Gesamtzusammenhang zu lösen, sie zu überhöhen oder als Rechtfertigung für unsere Theoriegebilde zu verwenden. Wie kann uns das richtige Hören, das zum Verstehen führt und unseren Glauben stärkt, gelingen? Voraussetzung hierfür ist es, in Beziehung zu Gott zu treten. Seine Einladung steht fest, doch nehme ich diese Einladung an? Bitte ich um seinen Geist, bevor ich in seinem Wort lese? Oder lese ich einzig und allein mit meiner „Brille“ und meiner engen Perspektive? Sein Wort kann sich, in all seiner Fülle, erst dann entfalten, wenn uns der Heilige Geist leitet. Nicht umsonst musste Jesus der damaligen Führungselite des jüdischen Volkes sagen: „Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint, durch sie das ewige Leben zu finden. Aber gerade die Schrift weist auf mich hin. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, obwohl ihr bei mir das Leben finden würdet“ (Joh 5,39-40 NGÜ).
Gott möchte sich uns auch heute offenbaren, uns begegnen, uns mit seinem Wort beschenken. Bitten wir um den Heiligen Geist und lassen uns darauf ein, um neu von ihm und über ihn zu lernen.
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