Andacht 23.06.2024
Bildnachweis: congerdesign, Pixabay
Bibel
Glauben

Jun 22, 2024, 10:01 PMHolger Teubert

Andacht 23.06.2024

Gedanken zum Thema: gefährliches Buch

Ausgerechnet eine Bibel verletzte einen Mann in Wasserburg am Bodensee. Sie war dort als steinernes Kunstwerk aufgestellt worden. Als der Mann davorstand, löste sich von der Skulptur ein 250 Kilogramm schwerer Granitblock und traf das Bein des 43-Jährigen. Mit einem Unterschenkelbruch wurde er in ein Krankenhaus gebracht.

Hier hat eine Bibel buchstäblich „zugeschlagen“. Ist die Bibel wirklich ein gefährliches Buch? Es scheint so. Denn in Jeremia 23 wird Gottes Wort als Feuer und Hammer bezeichnet. Doch niemand muss befürchten, von der Bibel so getroffen zu werden wie der Mann am Bodensee. Gottes Wort wirkt anders. In Hebräer 4,12 lesen wir: „Gottes Wort ist voller Leben und Kraft. Es ist schärfer als die Klinge eines beidseitig geschliffenen Schwertes, dringt es doch bis in unser Innerstes […] und trifft uns tief in Mark und Bein. Dieses Wort ist ein unbestechlicher Richter über die Gedanken und geheimsten Wünsche unseres Herzens“ (Hfa).

Als 14-Jähriger sammelte ich leidenschaftlich gern Briefmarken. In der Nähe meiner Schule in Augsburg gab es einen Schreibwarenladen, in dem auch einzeln verpackte Briefmarkensätze verkauft wurden. Ich besuchte sehr oft das Geschäft und ließ mir den großen Karton mit den Marken geben. Da ich nur wenig Taschengeld bekam, kaufte ich zwar jeweils nur ein oder zwei Briefmarkensätze, doch wenn ich unbeobachtet war, ließ ich drei oder vier weitere Markenpackungen ohne Bezahlung in meiner Jackentasche verschwinden. Erwischt wurde ich nie und so freute ich mich über meine Beute. Ein Jahr später zog meine Familie in eine andere Stadt und ich vergaß die Diebereien allmählich. Als ich 20 Jahre alt war, begann ich mich mit der Bibel zu beschäftigen und lernte Jesus als meinen persönlichen Erlöser kennen. Beim Bibelstudium fiel mir das angerichtete Unrecht wieder ein und ließ mir keine Ruhe. Doch es dauerte noch drei Jahre, bis ich mich aufraffte, den Ladenbesitzer ausfindig machte, ihm 250 D-Mark Schadensersatz gab und ihn um Vergebung bat. Der Schreibwarenhändler zeigte sich sehr überrascht und freute sich über meine Courage. Gottes Wort hatte mir in den Jahren keine Ruhe gelassen und eine schwere Last fiel von mir ab. Ich war dankbar, die Sache in Ordnung gebracht zu haben.

Zum Bibelvers: Jeremia 23,29

© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)