
30. Okt. 2025 23:01Roland Fischer
Andacht 31. Oktober 2025
Gedanken zum Thema: Buße
Heute ist Reformationstag; in vielen deutschen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther seine berühmten 95 Thesen. Die erste lautete: „Als unser Herr und Meister Jesus Christus sagte: ,Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen‘, wollte er, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sei.“
Luther verurteilte in seinen Thesen den Ablasshandel und kam immer wieder auf die Buße zu sprechen. Er unterschied dabei zwischen der falschen und der wahrhaftigen, inneren Buße. Das Thema Buße war auch Hauptgegenstand der Verkündigung Johannes’ des Täufers:
„Johannes [war] in der Wüste, taufte und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden“ (V. 4). Und unser Andachtstext zeigt, dass Jesu Predigt ebenso unter diesem Motto stand.
Heute findet sich in unserem alltäglichen Sprachgebrauch das Wort Buße kaum noch; höchstens im Bußgeld taucht der Begriff auf. Dabei geht es im biblischen Verständnis von Buße nicht um Strafe.
Wo Luther mit „Tut Buße“ übersetzt, steht da eigentlich: Kehrt um! Ändert euer Denken! Diese Einladung findet sich wiederholt im Neuen Testament – bei Jesus, bei den Aposteln. Umkehr steht auch mit Reue in Verbindung: das falsche Denken und die falschen Wege bereuen und dann zu Gott umkehren, hin zum Guten und Wahrhaftigen. Das ist in der Tat ein immerwährender Prozess, der das ganze Leben betrifft, wie Luther anmerkte. So sind auch wir Gläubige zur inneren Erneuerung, zum Umdenken, zu Reformen aufgefordert. Das kann bedeuten, Vorgänge und Entscheidungen in unserer Gesellschaft kritisch zu hinterfragen oder anders zu bewerten. Das kann unsere Kirche oder Ortsgemeinde betreffen, in der vielleicht ein Umdenken notwendig ist. Und es bezieht sich nicht zuletzt auf unser eigenes Glaubensleben, wo eine erneute Hinwendung zu Gott, eine Wiederbelebung unserer Beziehung zu Jesus Christus erforderlich sein kann.
Paulus hat es in Römer 12,2 treffend auf den Punkt gebracht: „Ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Buße
Heute ist Reformationstag; in vielen deutschen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther seine berühmten 95 Thesen. Die erste lautete: „Als unser Herr und Meister Jesus Christus sagte: ,Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen‘, wollte er, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sei.“
Luther verurteilte in seinen Thesen den Ablasshandel und kam immer wieder auf die Buße zu sprechen. Er unterschied dabei zwischen der falschen und der wahrhaftigen, inneren Buße. Das Thema Buße war auch Hauptgegenstand der Verkündigung Johannes’ des Täufers:
„Johannes [war] in der Wüste, taufte und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden“ (V. 4). Und unser Andachtstext zeigt, dass Jesu Predigt ebenso unter diesem Motto stand.
Heute findet sich in unserem alltäglichen Sprachgebrauch das Wort Buße kaum noch; höchstens im Bußgeld taucht der Begriff auf. Dabei geht es im biblischen Verständnis von Buße nicht um Strafe.
Wo Luther mit „Tut Buße“ übersetzt, steht da eigentlich: Kehrt um! Ändert euer Denken! Diese Einladung findet sich wiederholt im Neuen Testament – bei Jesus, bei den Aposteln. Umkehr steht auch mit Reue in Verbindung: das falsche Denken und die falschen Wege bereuen und dann zu Gott umkehren, hin zum Guten und Wahrhaftigen. Das ist in der Tat ein immerwährender Prozess, der das ganze Leben betrifft, wie Luther anmerkte. So sind auch wir Gläubige zur inneren Erneuerung, zum Umdenken, zu Reformen aufgefordert. Das kann bedeuten, Vorgänge und Entscheidungen in unserer Gesellschaft kritisch zu hinterfragen oder anders zu bewerten. Das kann unsere Kirche oder Ortsgemeinde betreffen, in der vielleicht ein Umdenken notwendig ist. Und es bezieht sich nicht zuletzt auf unser eigenes Glaubensleben, wo eine erneute Hinwendung zu Gott, eine Wiederbelebung unserer Beziehung zu Jesus Christus erforderlich sein kann.
Paulus hat es in Römer 12,2 treffend auf den Punkt gebracht: „Ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“
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